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Kanarische Pottwale sind gefährdet


Andrea Steffen und ihr Mann Wilfried sind Pottwal-Experten. Seit vielen Jahren beobachten sie die Pottwal-Population vor der Karibik-Insel Dominica.

Blas eines Pottwals (Foto: Susanne Gugeler)

Pottwale im Ligurischen Meer/Italien
(Foto: Susanne Gugeler)

Sie haben bereits zwei wundervolle Bildbände über die faszinierenden Tiere herausgegeben und informieren die Öffentlichkeit in Vorträgen und auf ihrer Website über die größten Raubtiere der Welt.

In ihrem aktuellen Beitrag geht es um die Pottwal-Population vor den Kanaren. Ist die Anzahl der Tiere ebenfalls am Schwinden wie vor Dominica?

Pottwale werden u.a. durch Schiffe gefährdet. Es gibt vor allem viele Kollisionen mit Schnellfähren. Doch nicht immer werden tote Pottwale angeschwemmt. Sie sinken oft auf den Meeresgrund und bleiben unentdeckt. Daher kann die Zahl der Unfälle nur geschätzt werden.

Über 200 Wale vor den Kanaren

Laut einer Studie, die am 21. März 2016 veröffentlicht wurde, leben etwa 224 Pottwale in den Gewässern der Kanarischen Inseln.

Hal Whithead geht in einer Studie aus dem Jahr 2002 davon aus, dass die jährliche Reproduktionsrate bei Pottwalen bei 1,1 % liegt. Dies würde für die Kanarische Population bedeuten, dass etwa 2,5 Tiere pro Jahr geboren werden. Die Studie kommt aber zu dem Schluss, dass mehr Wale pro Jahr durch Schiffskollisionen sterben.
(Quelle und weitere Informationen: www.pottwale.de)

Der nächste Vortrag von Andrea und Wilfried Steffen findet am 7. Juli 2016 um 19:30 Uhr im Multimar Wattforum in Tönning statt.

2 Kommentare

  1. Die geschätzte Reproduktionsrate erscheint mir doch als sehr niedrig angesetzt: Geht man davon aus, dass bei erfolgreicher(!) Aufzucht ein Kalb etwa 2 – 3 Jahre beim Muttertier bleibt und 40% der lebenden Kühe zu alt oder zu jung sind, um Nachwuchs zu bekomen, komme ich immer noch auf eine Reproduktionsrate von knapp 10 – 15% jährlich, also irgendwas um die 20 – 30 Kälber pro Jahr.
    Auch bei der bekannt hohen Kälbersterblichkeit sollte das dann doch halbwegs ausreichen, um die Population stabil zu halten, wenn keine zusätzlichen Bedrohungen mehr dazu kommen.

    Irgendwer scheint hier falsch zu rechnen. Falls ich das bin, bitte den Fehler aufzeigen.

    geschrieben von Norbert
    1. Hallo Norbert! Vielen Dank für deinen Beitrag. Offenbar ist die Anzahl der Pottwale in den letzten 20 Jahren sehr zurückgegangen. Auf der Website von http://www.pottwale.de kann man dazu lesen: „Verglichen mit einer Untersuchung der Anzahle der Pottwale aus 1995 hat diese neue Studie nur noch 18% der damals ermittelten Wale ergeben.“
      Ich gebe dir mal den Link zur Original-Studie zum Vertiefen in das Thema:
      http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0150660

      Die niedrige Reproduktionsrate habe ich auch hier gefunden: http://www.cms.int/reports/small_cetaceans/data/P_macrocephalus/P_macrocephalus.htm

      Zitat: „Whitehead (2002) extrapolated from about one quarter of the global habitat that the current population size world-wide is about 360,000 animals (CV = 0.36) or about 29% of the pre-whaling population size. With a maximum rate of increase of around 1% per year (Whitehead 2002), the species is not well adapted to recover from population depletion and the threats exposed below are made responsible for the fact that regional populations of sperm whales are declining or are apparently not recovering from depletion.“

      geschrieben von Susanne

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