Ob der am 17. September 2016 in Duisburg geborene Delfin wohl schon den Namen seiner Mutter kennt? Ich meine nicht den Namen, den die Menschen ihr gegeben haben, sondern ihren eigenen Signatur-Pfiff, mit dem sie sich als Pepina zu erkennen gibt.
Trächtige Delfine singen ihren ungeborenen Kälbern nämlich den eigenen Signatur-Pfiff vor. Das haben Wissenschaftler der University of Southern Mississippi herausgefunden.
Sie gehen davon aus, dass das Delfin-Junge auf diese Weise den Namen seiner Mutter lernt. Jeder Delfin identifiziert sich durch einen eigenen Signatur-Pfiff.
Ihre Studien haben die Wissenschaftler in Amerika mit in menschlicher Obhut lebenden Großen Tümmlern durchgeführt.
Delfin-Mutter wiederholt ständig ihren „Namen“
In einem Zeitraum von vier Monaten (zwei Monate vor und zwei Monate nach der Geburt) haben Audra Ames und ihre Kollegen die Laute von einer Delfin-Mutter und den anderen im Becken schwimmenden Großen Tümmlern aufgenommen. Insgesamt kamen dabei 80 Stunden Tonmaterial zusammen, das die Forscher anschließend auswerteten.
Zwei Wochen vor und zwei Wochen nach der Geburt hat die Delfin-Mutter ihrem Baby ihren Signatur-Pfiff (signature whistle) ständig vorgesungen.
Das Neugeborene imitierte diesen Laut nach seiner Geburt, was darauf schließen lässt, dass es den Pfiff wahrscheinlich bereits im Bauch der Mutter gelernt hat.
Später – etwa im Alter von zwei Monaten – entwickeln die Jungtiere dann ihren eigenen Signatur-Pfiff. Dieser ähnelt aber nicht dem der Mutter oder dem der anderen Delfine, die mit ihm zusammenleben.
Andere Delfine verhielten sich leise
Während das trächtige Delfin-Weibchen ihren Signatur-Pfiff wiederholte, verhielten sich die anderen fünf Delfine im Pool sehr leise. Offenbar wollten sie das Baby nicht mit ihren Signatur-Pfiffen verwirren. Erst nachdem die Delfin-Mutter ihren „Namen“ weniger oft wiederholte, begannen auch die anderen Delfine wieder, häufiger ihre Pfiffe auszusenden.
(Quellen: Mama Dolphins Sing Their Name to Babies in the Womb und galileo.tv)