Gute Neuigkeiten aus Hurghada


Wie die ägyptische Umweltschutzorganisation HEPCA in ihrem aktuellen Newsletter mitteilt, wurde eine Lösung für die seit ungefähr 30 Tagen in einem Swimmingpool in Hurghada eingepferchten vier Delfine gefunden (siehe auch MA-News vom 20. und 18. September 2010; dort gibt es auch einen Film).

Die letzten Tage seien sehr hektisch gewesen, teilt das HEPCA-Team mit. Es wurden mehr als 20 Treffen mit ägyptischen Politikern (darunter dem Bürgermeister von Hurghada, dem Gouverneur des Bezirks „Rotes Meer“ und dem ägyptischen Agrarminister) sowie vielen Verbänden, die sich um Delfine kümmern, wahrgenommen.

In den nächsten Tagen werden die zwei weiblichen und zwei männlichen Großen Tümmler in einen künstlich angelegten Salzsee bei Sahl Hasheesh gebracht, wo sie den Rest der Quarantänezeit (ungefähr zwei Monate) verbringen sollen. Zur Erinnerung: Laut ägyptischem Gesetz müssen Delfine, die in das Land eingeführt werden, mindestens 105 Tage lang in Quarantäne verbringen, bevor sie an den für sie vorgesehenen Ort – in diesem Fall das Delfinarium in Sharm el Sheikh – gebracht werden können.

Eine Umwälzpumpe, die in den künstlichen See installiert wird, soll für sauberes Wasser sorgen. Zusammen mit der WDCS und der Marine Connection untersucht HEPCA derzeit die Wasserqualität des Sees.

Auch ein Tierarzt, der mit Delfinen vertraut ist, hat sich angekündigt. Er wird feststellen, ob die vier Delfine in ausreichend gesundheitlicher Verfassung sind, um den Transport in den See zu überstehen. In Sahl Hasheesh werden die Großen Tümmler dann unter ständiger Beobachtung sein. Allerdings ist das neue Quartier für die öffentlichkeit und die Presse unzugänglich, damit die Tiere nicht unnötig gestresst werden.

Morgen wird Ric O’Barry in Hurghada erwartet, um dort gegen die Delfinarien-Industrie in ägypten Stellung zu beziehen. Er möchte den Zusammenhang klar machen, der zwischen den vier aus Japan stammenden Delfinen und der in Taiji stattfindenden Treibjagd auf Delfine besteht. Erst vor kurzem wurden in Taiji wieder Große Tümmler für die Delfinarien-Industrie (vor allem in Asien) ausgelesen. Anders als früher wurden die „nicht geeigneten“ Tiere wieder freigelassen. In den Jahren zuvor wurden die nicht ausgelesenen Tiere abgeschlachtet. Getötet werden zurzeit jedoch weiterhin Meeressäuger in Taiji. Am 21. September haben die japanischen Fischer 15 Rundkopfdelfine mit Messern und Haken abgestochen.

Das HEPCA-Team bittet um Unterstützung der vorbereiteten Petition im Internet.

1 Kommentare

  1. Nachricht vor 2 Tagen: Die Delfine müssen binnen 48 Std. aus der Villa in Hurghada entfernt sein (theoretisch heute). Sie werden an unterschiedliche Orte verbracht und das mit Hilfe einer Polizeieinheit. Ausserdem hat der Gouverneur dort versprochen, es wird in Zukunft ein Gesetz geben, das die Einfuhr von Wildfängen verbietet. Das Problem dabei: Die Hurghada 4 haben auch astreine Dukumente, wonach sie in Gefangenschaft geboren wurden. Das Verhalten der Tiere deutet aber eindeutig auf Wildfänge hin. Blut und DNA Analysen sollen das jetzt beweisen.

    geschrieben von Tom

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