Wie die Wal- und Delfinschutz-Organisation WDCS/München berichtet, hat der US-Handelsminister Gary Locke Island kürzlich dazu aufgefordert, seine Exporte von Finnwalfleisch zu stoppen. Locke betonte, dass die USA Islands Missachtung des kommerziellen Walfangverbots stark kritisieren. Der Minister deutete ebenfalls an, dass die US-Regierung nun überlegt, mit welchen Maßnahmen sie auf Islands eskalierenden Walfang „außer Kontrolle durch die IWC“ reagiert.
Klares Signal Islands
Die US-Kommissärin auf der IWC, Monica Medina, fügte hinzu, dass Island ein klares Signal sende, dass es an kooperativen, internationalen Walschutz-Bemühungen nicht interessiert sei.
Island tötete 148 der stark gefährdeten Finnwale sowie 60 Zwergwale während der Jagden in 2010 „“ dabei handelte es sich um den größten isländischen Fang seit 1985. Seit Januar hat Island fünf Lieferungen Walfleisch und andere Produkte von mehr als 600 Tonnen nach Japan exportiert „“ in Missachtung des internationalen Handelsverbotes mit Walprodukten durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES).
Island missachtet gleich zwei internationale Schutzabkommen
„Mit seinem eskalierenden Walfang und Handel mit Walprodukten zeigt Island Gleichgültigkeit gegenüber der Weltmeinung und Missachtung gegenüber dem kommerziellen Walfangverbot der Internationalen Walfangkommission IWC als auch dem Handelsverbot mit Walprodukten des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES“, sagt Kate O“™Connell, Leiterin der WDCS-Anti-Walfang-Kampagne in den USA. „Wir fordern die USA dazu auf, endlich Maßnahmen zu ergreifen.“
„Es ist ganz klar, dass dieses Verhalten eine starke Antwort verdient“
Im US-Recht ist eine Regelung, bekannt als das „Pelly Amendment“, enthalten, die eine Reihe Handlungsmaßnahmen gegenüber einer Regierung erlaubt, die die Effektivität eines internationalen Schutzabkommens untergräbt. O“™Connell fährt fort: „Island hat nicht nur ein internationales Abkommen missachtet, sondern gleich zwei: CITES und die IWC. Es ist ganz klar, dass dieses Verhalten eine starke Antwort verdient.“
Basierend auf Kalkulationen des geschätzten Fleischbedarfs, die die isländische Regierung benutzt, würde die Tötung von 60 Zwergwalen und 148 Finnwalen ca. 2.000 + Tonnen Fleisch ergeben. Der isländische Export nach Japan erfolgte zu einer Zeit, als Japan bereits mehr als 4.000 Tonnen Walfleisch vorrätig lagerte.
(Quelle: WDCS/München)
"Vorgesehene Handlungsmaßnahmen" sind ja gut und schön. Ich befürchte nur, dass es über ein: "Du du du!" mit erhobenem Zeigefinger nicht hinausgehen wird. Wie immer halt.