Gestern wurden wieder acht Rundkopfdelfine in die „Todesbucht“ getrieben und dort geschlachtet.
Im Moment befinden sich fünf Frauen in Taiji, die sämtliche Gräueltaten der sogenannten Fischer dokumentieren. Für die Japaner vor Ort ist es offenbar sehr befremdlich, dass sich Frauen „ohne Männer“ in einem Land aufhalten, wo es unüblich ist, dass Frauen protestieren und unabhängig von Männern ihre Meinung äußern. In den Augen vieler Einwohner von Taiji sind die fünf Ausländerinnen einfach nur „verrückt“.
Libby Katsinis, die nun – nachdem Scott West und seine Tochter Elora abgereist sind – im „Cove-Guardian-Blog“ von Sea Shepherd schreibt und dort Fotos bzw. Filme einstellt, hofft, dass weibliche Delfinschützer die Delfinjäger beeinflussen können. Außerdem kann das gute Verhältnis zur lokalen Polizei und Küstenwache, das alle Cove Guardians bisher hatten, mit der Zeit bewirken, dass einige Japaner einen anderen Eindruck von den meist abgelehnten Delfinschützern erhalten und sich etwas in ihren Köpfen bewegt.
Sie berichtet, wie schwer es ist, mit ansehen zu müssen, wie Delfine getötet werden, ohne dass man seinen Emotionen freien Lauf lassen kann. Sie könnte vor Wut und seelischem Schmerz brüllen, doch sie hält sich zurück, um die Berichterstattung in Taiji nicht zu gefährden. Doch sie schreibt auch, dass sie immer wieder begeistert ist von der Freundlichkeit mancher Einwohner von Taiji.
Am Schluss ihres Blog-Eintrags betont sie, warum sie in Taiji ist: „For the dolphins“.
(Quelle: Sea Shepherd Conservation Society)
Es gibt natürlich auch noch andere Delfin- und Walschutzgesellschaften, die sich für die Delfine in Taiji einsetzen. So kämpft auch BlueVoice seit vielen Jahren dafür, dass das Massaker endlich aufhört. Die Mitglieder von BlueVoice appellieren vor allem an die Japaner, das mit Quecksilber und anderen Giften kontaminierte Fleisch der Delfine nicht mehr zu essen.
Auch die deutsche Organisation atlanticblue will das Delfin-Schlachten in Taiji beenden. Auf ihrer Website gibt es viele Hintergrundinformationen über das Blutbad in der Bucht. Immer wieder sind Mitglieder der Organisation vor Ort. Ihre Begründung lautet: „Atlanticblue versucht den Delfinfang in Taiji zu verhindern und gleichzeitig die Fänge zu dokumentieren. Nichts stört die Fänger in Taiji mehr als die Dokumentation und Veröffentlichung ihrer blutigen Arbeit. Die zuständige Fischereibehörde hat schon angedeutet, dass die Erteilung von neuen Fanglizenzen gefährdet ist, wenn die Berichterstattung in den Medien anhält oder sogar zunimmt. Daher ist die Arbeit vor Ort und die Beschaffung von neuem Medienmaterial so wichtig, um die Vorgänge in Taiji zu dokumentieren, zu veröffentlichen und über den Druck der öffentlichkeit letztendlich die Fänge zu beenden.“