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Fliehen, kämpfen oder erstarren?


Ist Gefahr im Verzug, fliehen viele Tiere, manche stellen sich auch dem Verfolger, wieder andere fallen in eine Starre, um den Gegner zu irritieren.

Narwal
(Illustration: Jörg Mazur)

Der Kreislauf reagiert dabei ganz unterschiedlich. Bei der Flucht klopf das Herz viel schneller als sonst. Erstarrt das Tier, verfällt der Stoffwechsel in einen Sparflammen-Modus.

Narwale verhalten sich ungewöhnlich

Wie verhalten sich Narwale, wenn sie – zum Beispiel von Orcas – gejagt werden oder in Netze geraten?

Erwartungsgemäß zeigen sie eine Fluchtreaktion. Doch dabei wird ihr Herzschlag nicht erhöht wie bei anderen Tieren, sondern ihr Herz schlägt weniger oft als üblich. Die Kombination aus Angst, Tauch- und Bewegungsreflex bringt den Kreislauf der „Einhörner der Meere“ (wie die Narwale auch genannt werden) ins Trudeln.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das Herz gehetzter Narwale, die bis doppelt so oft mit dem Schwanz schlugen als in Ruhephasen und damit deutlich schneller schwammen als bei normalen Tauchgängen, nur drei- bis viermal pro Minute schlug.

Die Forscher haben diese paradoxe Reaktion in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Science veröffentlicht.

Lebensgefährliche Reaktion des Körpers

Solch eine Reaktion des Körpers ist lebensgefährlich. Ein reduzierter Herzschlag bei gleichzeitig erhöhtem Sauerstoffverbrauch kann bei Ratten zum Tod führen, haben die Forscher herausgefunden.

Normalerweise entziehen sich Narwale einer Gefahr durch langsames Absinken in die Tiefe. Doch nachdem das Eis in der Arktis immer mehr schwindet und der Mensch, aber auch Orcas weiter und öfter in den Lebensraum der Narwale vordringen, reagieren die Narwale auf die oben beschriebene paradoxe Art.
(Quellen: Paradoxical escape responses by narwhals (Monodon monoceros) und Narwale flüchten auf paradoxe Art)

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