Ein winziger Hoffnungsschimmer


Der Schweizer Journalist und Co-Autor von „Die Bucht“Hans Peter Roth – hatte in Taiji die Möglichkeit, mit der japanischen Journalistin Kyoko Tanaka zu reden. Im Interview sagte sie ihm, dass sich in Taiji eigentlich nichts geändert hätte – auch nachdem bekannt geworden war, dass der Dokumentarfilm THE COVE („Die Bucht“) einen Oscar verliehen bekommen hat. Die Delfinfänger fahren weiterhin hinaus, um ganze Schulen von Meeressäugern in die Todesbucht zu treiben und dort zu töten. Der Film sei in ihrem Land weitgehend ignoriert bzw. heftig kritisiert worden.

Allerdings hat Kyoko auch festgestellt, dass in der laufenden Jagdsaison bisher weniger Delfine getötet wurden als sonst. Sie spricht sogar von einer Halbierung der Zahl. Sie hat außerdem den Eindruck, dass es dafür mehr Lebendfänge gab, die weiter an Delfinarien, vor allem im asiatischen Raum, verkauft werden.

Nur die Japaner können die Jagd beenden, meint Kyoko. Sie selbst setzt sich seit 2009 für den Delfinschutz ein und freut sich darüber, dass es immer mehr Landsleute gibt, die den Schutz unterstützen wollen. Kyoko schreibt gerade an einem Buch, das über Delfine, Wale, deren Gefährdungen und die Verschmutzung der Meere aufklären soll. Dabei möchte sie Izumi Ishi aus Futo als gutes Beispiel vorstellen. Er war früher Delfinfänger und begleitet heute Delfinfreunde mit seinem Boot hinaus aufs Meer, wo er und seine Gäste tolle Begegnungen mit Delfinen haben.

Auch wenn die Zahl derer, die sich für den Schutz der Delfine und Wale einsetzen, in Japan wächst, so läge noch ein langer Prozess des Umdenkens vor ihnen, gibt Kyoko zu bedenken. Sie selbst hätte lange gebraucht, zu erkennen, dass Delfine und Wale geschützt werden müssen.

Das Interview mit Kyoko kannst du bei OceanCare ansehen.

2 Kommentare

  1. Hallo Susanne,

    Das Interview habe ich mir mit grossem Interesse angesehen… Schön, daß es in Japan solche Leute wie Kyoko gibt… hoffentlich werden es immer mehr!!

    Interessant wäre zu erfahren, ob die geringere Zahl der Delfinfänge im Vergleich zu früheren Jahren tatsächlich auf ein "Umdenken" zurückzuführen ist, oder ob es doch daran liegen könnte, daß immer weniger Delfine an Japan's Küsten anzutreffen sind…. Seit Beginn der Jagdsaison im Herbst sind die Killer doch sehr oft rausgefahren, ohne Delfine zu finden (zum Glück!)…

    LG

    Laurence

    geschrieben von Laurence
    1. Hallo Laurence,
      genau dieselben Gedanken habe ich mir auch schon gemacht. Die "Fischer" sind ja etliche Male hinausgefahren und ohne "Beute" zurückgekommen.

      geschrieben von Susanne

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