Über Delfine und Wale im Ligurischen Meer/Italienische Riviera habe ich schon oft berichtet. Auch in diesem Jahr habe ich sie in ihrer Heimat besucht.
Meeresschutzgebiet
Im Deutschlandfunk kam vor Kurzem eine Sendung über die Meeressäuger, die sich in einem riesigen Schutzgebiet aufhalten. Dieses reicht von der Toskana bis zur französischen Hafenstadt Toulon und im Süden bis nach Sardinien.
Im Beitrag konnte man erfahren, dass hier Schätzungen zufolge 38.000 Streifendelfine (auch Blau-Weiße-Delfine genannt), 900 Finnwale und 150 Pottwale leben.
Die Großwale kann man 30 bis 40 Meilen (ca. 50 bis 65 Kilometer) vor der Küste antreffen. Dort ist es sehr tief und es gibt ideale Aufzucht- und Nahrungsbedingungen. Im Sommer blühen kleinste Algen, die Plankton anziehen – die Hauptnahrung der Bartenwale (zu denen auch das zweitgrößte Tier der Welt – der Finnwal – gehört).
Acht Wal- und Delfinarten
Insgesamt acht Wal- und Delfinarten leben im Ligurischen Meer. Dazu gehören neben Finn- und Pottwalen sowie den Streifendelfinen noch Cuvier-Schnabelwale, Rundkopfdelfine, Grindwale, Gemeine Delfine und Große Tümmler.
Citizen Science
Wissenschaftler nehmen Haut- und Fettschichtproben, um genetische Analysen vorzunehmen und eventuelle toxikologische Veränderungen festzustellen. Außerdem werden die Laute der Wale mit Hydrofonen (Unterwassermikrofonen) aufgenommen. Die Atemzyklen werden gemessen und die Fluken bzw. andere Körperteile der Tiere werden fotografisch festgehalten.
Bei der Datensammlung wirken Laien mit, die nach dem Konzept der sogenannten Citizen Science (Bürgerwissenschaft) als Gäste auf dem Boot mitfahren.
Doch auch wenn sich die Tiere in einem Walschutzgebiet tummeln, wird ihnen selbst hier das Leben schwer gemacht. Bei gestrandeten Walen finden die Wissenschaftler im Magen und Darm sowohl große als auch kleine Plastikteile.
Die Wale sind nur die Spitze des Eisbergs. Sie sind ein Indikator dafür, wie es um ihren Lebensraum steht.
(Quelle: deutschlandfunk.de)
Lesetipps
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