Wissenschaftler vermuten, dass Delfine stranden, weil sie mit Algenblüten in Kontakt gekommen sind. Darauf deutet eine beträchtliche Menge an Toxinen in den Gehirnen der betroffenen Tiere hin.
Gefährliches Farbenspiel
Algen entwickeln sich besonders prächtig bei hohen Wassertemperaturen. Die Meeresoberfläche ist dann grün, blau oder rot gefärbt.
So schön das Farbenspiel ist, so gefährlich sind seine Auswirkungen. Denn manche Algenblüten entwickeln Gifte – zum Beispiel das Neurotoxin Beta-Methylamino-L-Alanin, kurz BMAA. Dieser von bestimmten Cyanobakterien produzierte Stoff wurde auch schon in Haien gefunden.
Hohe Belastungen in Florida
Womöglich greift das hochgiftige Blaualgentoxin auch das Gehirn der Meeressäuger an. Davon gehen jedenfalls David Davis von der University of Miami und seine Kollegen aus. Um ihre These zu untermauern, haben sie Gehirngewebe von insgesamt 14 Tieren untersucht.
Und tatsächlich: Die Cyanobakterien hatten in den Gehirnen der Tiere Spuren hinterlassen.
Da es in Florida häufiger Algenblüten gibt und die Gehirne der von dort stammenden Delfine viel mehr belastet waren als andernorts, vermuten die Wissenschaftler einen Zusammenhang.
Sie fanden außerdem Ablagerungen der fehlgefalteten Beta-Amyloid-Proteine im Gehirn. Diese gelten als ein typisches Symptom der Alzheimer-Erkrankung.
Ob die kognitiven Defizite der Delfine letztendlich zu ihrer Strandung führten, können die Wissenschaftler allerdings nicht mit letzter Gewissheit sagen.
Auch gefährlich für den Menschen
Auch bei Menschen wurde das Gift BMAA nachgewiesen. Das Forscherteam warnt daher davor, mit den Algenblüten in Kontakt zu kommen. Nicht nur beim Baden kann man das Gift aufnehmen, sondern auch beim Verzehr von belasteten Meeresfrüchten.
(Quellen: PlusOne und scinexx.de)