Dass Buckelwale wahre Sängerqualitäten haben, ist hinlänglich bekannt. Doch sie singen nicht nur Melodien, sondern komponieren auch immer wieder neue Gesangsstücke.
Andere Artgenossen kopieren die Gesänge. Ein bestimmter Liedtyp wird schließlich von vielen Buckelwalen übernommen – quasi als Hit der Saison.
Knotenpunkt der Migrationsrouten
Im Südpazifik gibt es einen Knotenpunkt der Migrationsrouten. Dort treffen pazifische Buckelwale aus verschiedenen Populationen zusammen.
Die Tiere bleiben ungefähr fünf Tage lang bei den Kermadecinseln nördlich von Neuseeland, bevor sie weiterziehen.
Forscher nahmen den Gesang der in dieser Region ankommenden Buckelwale auf. Daraufhin wurden die Männchen verschiedener Populationen beim Singen in ihren unterschiedlichen Winterquartieren belauscht. Auf diese Weise führten die Wissenschaftler Vorher-Nachher-Vergleiche bei den Gesängen durch.
Fazit
Als die Buckelwale bei den Kermadecinseln ankamen, sangen sie alle regional unterschiedliche Lieder. Doch in den Winterquartieren waren diese durchfärbt von den Gesängen, die sie am Knotenpunkt aufgegriffen hatten.
Eine Tonaufnahme zeigte sogar, dass ein Wal, der bei den Kermadecinseln angekommen war und begann, sein eigenes Lied zu singen, dieses der neuen Melodie anpasste.
Der Hit der am Knotenpunkt der Gesangskultur kreiert worden war, breitete sich also anschließend im Südpazifik aus.
Man spricht von Kultur, wenn ein Verhalten durch Lernen übernommen wird. Und genau dies passiert bei den Buckelwalen.
(Quelle: wissenschaft.de)