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Gesundheitscheck bei Walen


In der ZDF-Dokumentation „Rettung der Wale – Rettung der Meere“ werden drei Forschungsprojekte vorgestellt.

Blauwal in Mexiko
(Foto: Roland Edler)

Schnodder für die Forschung

In der Dominikanischen Republik bei der Halbinsel Samana halten sich zwischen Januar und März Buckelwale auf, um sich zu paaren. Der Walforscher Iain Kerr hat einige Tiere abgepasst und mithilfe von Drohnen ihren Blas eingefangen.

Die Drohnenaktion gelingt nur, wenn der ausgestoßene Atem der Tiere in die Richtung versprüht wird, in der sich die an der Drohne befestigte Petrischale befindet. Als die Aktion endlich gelingt, freut sich Kerr mit folgenden Worten: „Ich habe Schnodder über die ganze Linse.“

Der Blas verrät später bei der Laboruntersuchung viel über den Buckelwal: DNA, Bakterienbefall, Verwandtschaftsverhältnisse und der Hormonspiegel können untersucht werden.

Wie reagieren Blauwale auf Lärm?

Im ZDF-Beitrag wird auch eine Studie in Island vorgestellt. Unterwasserlautsprecher vor Husavik sollen zeigen, wie Blauwale auf Lärm reagieren. Dafür werden Geräusche zwischen 20 und 100 Hertz ins Wasser abgegeben. Mit Hydrophonen werden die Laute der Wale aufgenommen.

An dieser Forschung sind Dr. Joseph Schnitzler von der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Prof. Ursula Siebert und Mikkel Villum beteiligt.

Offenbar rufen die Wale öfter, wenn der Unterwasserlautsprecher aktiviert ist.

In den Fresspausen tauchen die Wale jedes Mal tiefer ab. Die Forscher nehmen an, dass sie so der Geräuschquelle aus dem Weg gehen. Dieses Verhalten wird mit Messgeräten, die auf Saugnäpfen am Körper der Wale angebracht sind, ermittelt.

Diese Untersuchung ist wichtig, um herauszufinden, wie stark die Tiere von der Suche nach Rohstoffen am Meeresboden beeinträchtigt werden können.

Geringe Lebenserwartung bei Schweinswalen

Die dritte Untersuchungseinheit führt schließlich an die Nord- und Ostsee. Die Bestandszahlen der dort lebenden Schweinswale sind bedenklich. Denn in der Nordsee beträgt die Lebenserwartung der Meeressäuger fünf bis sechs Jahre, in der Ostsee drei bis vier Jahre. Die kleinen Meeressäuger haben zu wenig Zeit, sich fortzupflanzen.

Wale sind Ökosystemindikatoren

In allen drei Studien wurde betont, dass Wale Ökosystemindikatoren sind.

Wo es viele Wale gibt, gibt es auch viele Fische. Das ist der Grund: Die Ausscheidungen der Meeressäuger sind extrem eisenhaltig. Durch sie wird das Planktonwachstum positiv beeinflusst. Viel Plankton bedeutet mehr Krill und mehr Fische, da die Tiere genügend Nahrung haben. Die Wale fressen dann wieder den Krill und die Fische und so schließt sich der Kreislauf.

Fazit: Gesunde Wale = gesunde Meere
(Quelle: Rettung der Wale – Rettung der Meere)

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