Silvester ist erst ein paar Tage her, daher passt das Thema „Lärm“ sehr gut in das eben begonnene Jahr.
An Silvester wird durch Feuerwerkskörper überall auf der Welt viel Lärm produziert. Doch wie sieht es mit Geräuschen unter Wasser und deren Wirkung auf Meeressäugetiere aus? Bekannt ist, dass Unterwasserschall eine enorme Reichweite hat.
Auf der niederländischen Insel Texel werden im Ecomare die beiden Schweinswale Michael und Dennis gehalten. Tierpflegerin Annemieke Ran schreibt in ihrem Blog über die geräuschempfindlichen Tiere.
Empfindliches Gehör
Wale nutzen die Echolokation, um sich zu orientieren, Beute zu finden und sich zu verständigen. Ihr Gehör ist sehr empfindlich und kann durch laute Geräusche sogar dauerhaft geschädigt werden.
Da auf See alle Arten von Aktivitäten stattfinden, die Unterwasserlärm verursachen, ist es wichtig zu wissen, wie Schäden an den Tieren verhindert werden können. Dies betrifft beispielsweise den Bau von Windkraftparks.
Flüsterer des Meeres
Wie oben bereits erwähnt, nutzen Schweinswale, die jagen, die Echoortung. Sie geben dabei ein Geräusch ab und fangen das reflektierte Geräusch wieder auf. Auf diese Weise können sie sogar Fische unter dem Sand aufspüren.
Die abgegebenen Ortungslaute sind leise, dementsprechend leise kommen auch die zurückgeworfenen Echos zurück. Man nennt Schweinswale deshalb auch „Flüsterer des Meeres“. Die reduzierte Lautstärke schützt die Schweinswale vor größeren Zahnwalen wie Orcas oder Großen Tümmlern.
Klopfen verboten
Da man weiß, dass Schweinswale sehr empfindlich auf laute Geräusche reagieren, werden Michael und Dennis genau beobachtet, wenn es Umbauarbeiten im angrenzenden Museum gibt. Dabei ist der Klang über Wasser weniger das Problem. Denn die Meeressäuger verbringen einen Großteil ihres Lebens unter Wasser. Problematisch wird es, wenn zum Beispiel Besucher an die Unterwasserscheiben klopfen, was die Tiere irritieren würde und deshalb verboten ist.
(Quelle: Ecomare)