Aktivisten von Sea Shepherd haben sich eine spektakuläre Aktion einfallen lassen, um die Menschen aufzurütteln und in die Verantwortung zu nehmen.
In Paris auf dem Place du Trocadéro haben sie zwei tote Gemeine Delfine abgelegt. Sie sollen stellvertretend für die vielen Meerestiere stehen, die bei der konventionellen Fischerei als Beifang zugrunde gehen.
Extrem viele tote Delfine in vier Monaten
„Weil ihr Fisch auf dem Teller haben wollt, sterben Tausende Delfine!“, mahnten die Mitstreiter der NGO die Passanten.
Die Biologin Hélène Peltier informierte darüber, dass 2019 extrem viele Delfine als Beifang umgekommen sind. Sie hatte zwischen Januar und April 1.200 Strandungen kleiner Wale, darunter 880 Delfine, gezählt.
Französische Fischer setzen Vergrämer ein
Doch französische Fischer haben bereits Maßnahmen ergriffen, um den Beifang zu reduzieren. Sie setzen Vergrämer (Pinger) ein, die offenbar ihre Wirkung tun und die Delfine von den Netzen fernhalten. Allerdings verscheuchen die akustischen Abwehrgeräte die Delfine auch aus ihren Nahrungsgründen.
Ein weiteres Mittel, dem Beifang Herr zu werden, ist die Verpflichtung französischer Fischer, unabsichtlich gefangene Delfine zu melden. So wollen Wissenschaftler herausfinden, welche Boote besonders gefährlich für die Tiere werden.
Es wird unter verschiedenen Flaggen gefischt
Doch nicht nur französische Fischerboote sind im Golf von Biskaya (einer Bucht des Atlantischen Ozeans, die sich von Galicien bis zur Bretagne entlang der Nordküste Spaniens und der Westküste Frankreichs erstreckt) unterwegs. In diesem Gebiet wird unter vielen Flaggen gefischt. Und nicht in allen Ländern werden Vorkehrmaßnahmen für die Reduzierung des Beifangs getroffen. So sind spanische Trawler offenbar nicht mit Pingern ausgestattet.
(Quellen: tierisch.heute.at und nach-welt.com)
Aktionen, die Aufmerksamkeit erzeugen sind ja ok. Aber die Menschen gleich mit einer Schuldzuweisung anzusprechen (Weil ihr…) ist meist eher kontraproduktiv. Irgendwie scheinen grade die aktionistisch auftretenden Organisationen das nicht zu begreifen. Mal davon abgesehen, dass das sachlich auch eher fragwürdig ist. Wie viel Anteil der Fänge wir zu Fischmehl für die Schweine- und Geflügelzucht verarbeitet?