Letzte Ruhestätte für einen Schweinswal
In einer Meerenge zwischen Frankreich und Großbritannien – auf der Insel Chapelle Dom Hue – haben Archäologen ein Grab entdeckt, das Rätsel aufgibt.
Eigentlich würde man in dem Grab, das offenbar im 14. Jahrhundert angelegt wurde, die letzte Ruhestätte eines Mönchs erwarten. Doch beim Öffnen des Grabes haben die Forscher die Überreste eines Schweinswals entdeckt.
Schweinswal galt als Nahrungsmittel
Mönche, die vor 700 Jahren die Insel besiedelten, konnten den Schweinswal eigentlich nur als Nahrungsquelle angesehen haben. Doch warum haben sie das Tier begraben? Der Archäologe Philip de Jersey vermutet, dass ein Mönch verbotenerweise in den Besitz des Wals gelangte und ihn verstecken musste.
Religiöse Bedeutung
Doch eventuell steckt auch ein religiöses Motiv hinter dem Begräbnis. „Der Delfin hat eine starke Bedeutung im Christentum, aber ich bin noch nie auf so etwas gestoßen“, erklärt de Jersey. (Anmerkung Meeresakrobaten: Damals wurde wahrscheinlich noch nicht zwischen Schweinswalen und Delfinen unterschieden.)
Neben dem Schweinswal fanden die Archäologen im Grab Töpferwaren und historische Steinwerkzeuge aus dem 14. Jahrhundert.
(Quelle: Der seltsame Inhalt eines Grabes aus dem 14. Jahrhundert stellt Forscher vor ein Rätsel)
Lesetipp
Der Walforscher Günther Behrmann erzählt dem kleinen Delfin FINN etwas über Schweinswale auf Grabsteinen.