Im Golf von Maine (USA) gibt es ein großes Problem für den Atlantischen Nordkaper.
Die zu den Glattwalen zählenden Meeresriesen verheddern sich in den Fangleinen der Hummerfischer.
Labyrinth von Millionen von Seilen
Bis zu 800 Hummerfallen darf ein Fischer auslegen. Bei 5.000 Fischern, die im Golf von Maine unterwegs sind, kommt da etliches an Fangausrüstung zusammen.
Der Weg der Glattwale wird durch ein Labyrinth von Millionen von Seilen versperrt. In diesen verfangen sie sich und können sich oft nicht daraus befreien. Ihnen droht der Erstickungstod.
Nur noch 360 Glattwale
Es gibt weltweit nur noch rund 360 Atlantische Nordkaper. Und viele von ihnen schwimmen durch den Golf von Maine.
Die Ozeanograhiebehörde der USA hat nun eine Schutzzone vor der Küste Maines ausgewiesen. Dort dürfen monatelang keine Fallen mehr ausgelegt werden.
Existenz der Fischer ist bedroht
Für die etwa 1.300 Einwohner in Vinalhaven ist diese Maßnahme existenzbedrohend. Denn Dreiviertel von ihnen leben direkt oder indirekt von der Fischerei.
Alle Maine-Fischer müssen sich nun den nicht geschützten Küstenbereich teilen. Dort stellen die vielen Seile aber ein fast undurchdringliches Hindernis für andere Meerestiere dar.
Alternative ohne Seile
Eine Alternative sind Hummerfallen ohne Seile. Die Fangkörbe werden stattdessen mit Sendern versehen. Auf ein Signal hin treibt der Fangkorb an die Oberfläche.
Doch die Umstellung der Fangmethode erfordert hohe Investitionskosten. Statt der 80 bis 200 US-Dollar, die eine Falle kostet, schlägt eine besenderte Falle mit rund 4.000 US-Dollar zu Buche.
Insgesamt sind das 300.000 bis 400.000 Dollar, die von einem Hummerfischer ausgegeben werden müssen, damit er auf den seillosen Fang umstellen kann. Von der Politik gibt es keinen Zuschuss für die Ausrüstung.
(Quelle: SWR2)
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