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„Stöpsel“ blockiert die Atemwege


Furchenwale (zu denen der Blauwal und der Finnwal gehören) fressen während ihrer Tauchgänge große Mengen an Krill und anderen Kleinstlebewesen.

Blauwal in Mexiko
(Foto: Roland Edler)

Sie nehmen zusammen mit ihren Beutetieren einen riesigen Schwall Wasser auf. Dazu schwimmen sie mit hoher Geschwindigkeit in einen Schwarm Krill oder kleiner Fische. Der Druck, der dabei im überfluteten Maul entsteht, ist hoch.

Abdichtung gegen enormen Wasserdruck

Damit das Wasser nicht in die Lungen gerät, werden die Atemwege der Wale bei der Nahrungsaufnahme gegen den enormen Wasserdruck abgedichtet. Das geschieht mit einer Art fleischigem Stöpsel oder Pfropfen.

Riesiges Gaumenzäpfchen

Bei Untersuchungen an toten Finnwalen wurde herausgefunden, dass der Pfropfen aus Muskel- und Fettgewebe besteht und zum weichen Gaumenbereich der Furchenwale gehört. Seine Form erinnert an ein riesiges Gaumenzäpfchen.

Der Pfropfen dichtet den Rachenraum der Wale normalerweise kontinuierlich ab.

Erst nachdem die Atemwege verschlossen sind, wird geschluckt

Solange sich noch Wasser im Maul des Wals befindet, bleibt der Rachenraum durch den Pfropfen verschlossen. Somit kann die noch mit Wasser vermischte Beute nicht in die Speiseröhre gelangen.

Nachdem der Meeressäuger das Wasser durch die Barten nach außen gepresst hat, bewegt sich der Pfropfen nach oben und verschließt dabei die oberen Atemwege zu den Blaslöchern. Der Krill und andere kleine Lebewesen können geschluckt werden.

Kehlkopf

Der Kehlkopfeingang im Rachenboden wird durch Kehlkopfknorpel verschlossen, und der muskuläre Kehlkopfsack wandert nach oben in die Kehlkopfhöhle, wo er die Atemwege vollständig verschließt.

Beim Schlucken ist nur die Speiseröhre geöffnet. Zwischen den oberen und unteren Atemwegen gibt es keine Verbindung.

Diese Anpassungen zur Erleichterung des Schluckens waren eine entscheidende Entwicklung, damit die größten Tieren der Erde eine riesige Menge an Wasser, in dem sich die Beutetiere befinden, aufnehmen können.
(Quellen: wissenschaft.de und Anatomical mechanism for protecting the airway in the largest animals on earth)

Buckelwal mit Furchen im Ozeaneum (Foto: Susanne Gugeler)

Furchenwale

Furchenwale gehören zu den Bartenwalen.

Bei den Furchen handelt es sich um Längsfalten, die von der Kehle über die Brust bis zur Körpermitte laufen. Jede der 10 bis 100 Furchen ist etwa 5 cm tief. Die Furchen dehnen sich aus, wenn der Wal sein Maul zur Aufnahme von Wasser öffnet. Es kommt so zu einer beträchtlichen Vergrößerung des Rachenraums.

Furchenwale öffnen ihr Maul bis zu einem Winkel von 90 Grad, was durch einen besonderen Aufbau des Kiefers ermöglicht wird. Der Kopf und der Kiefer nehmen ungefähr ein Viertel der gesamten Körperlänge ein.

Zu den Furchenwalen gehören neben den oben erwähnten Blau- und Finnwalen auch Buckelwale, Zwergwale, Omurawale, Brydewale und Seiwale.

Der Glattwal und der Grauwal dagegen haben zwar keine Kehlfurchen, gehören aber – wie die anderen aufgeführten Arten – zu den Bartenwalen.
(Quelle: Wikipedia)

Zahnwale

Wie bei Zahnwalen die Atemwege vor dem Eindringen von Wasser geschützt werden, hat der Walexperte Günther Behrmann in seiner Abhandlung Anatomie des Zahnwalkopfes beschrieben (Seite 86).

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