In Bremerhaven an der Wesermündung ist es derzeit recht laut. Der Grund: Am Columbus-Cruise-Center entsteht die neue Columbuskaje, an der bald noch größere Kreuzfahrtschiffe anlegen können.
Pfähle werden in den Boden gerammt
Der Baulärm ist immens. Täglich bis dreieinhalb Stunden lang werden Pfähle in den Boden gerammt.
Für die Bevölkerung von Bremerhaven ist der Lärm lästig, für die Schweinswale ist er gefährlich.
Schweinswale setzen ein Biosonar ein, um ihre Umgebung zu erkunden. Doch durch den Unterwasserlärm wird ihr Hörvermögen beeinträchtigt.
Pinger sollen warnen
Akustische Vergrämungsgeräte – sogenannte Pinger oder Walscheuchen – sollen die kleinen Wale von den Rammarbeiten fernhalten.
Normalerweise werden Pinger an Fischernetzen installiert, damit die Meeressäuger nicht in die Netze schwimmen.
Die in Bremerhaven eingesetzten Pinger sind etwa 25 cm groß und haben eine Reichweite von rund 300 Metern.
Die akustischen Vergrämer werden 30 Minuten bevor die Rammarbeiten beginnen, eingeschaltet und senden dann während der gesamten Bauphase Geräusche aus.
Allerdings können Schweinswale Töne einfach ausschalten, indem sie ihre Ohren aktiv verschließen. Auf diese Besonderheit der Meeressäuger verweist der Wal-Experte und Präparator Günther Behrmann bereits seit vielen Jahren. Sind die Ohren verschlossen, schwimmen die Tiere dann trotzdem in das Gebiet, aus dem sie eigentlich vertrieben werden sollten.
Angaben variieren
Da die Weser sehr trüb ist, kann nicht genau gesagt werden, wie viele Schweinswale sich im Fluss aufhalten.
Bremenports-Projektleiterin Sabrina Müller geht von 500 Tieren aus, die in der Weser Jagd auf kleine Fische – wie den Stint – machen.
Das ist laut Günther Behrmann etwas hochgegriffen. Er hatte bei seinen Beobachtungen nie mehr als fünf Paare gesehen.
(Quellen: buten un binnen und Meeresakrobaten)