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Island geht wieder auf Waljagd


Der Isländer Kristján Loftsson, Besitzer von vier Walfangschiffen, hat angekündigt, ab Juni wieder Jagd auf Finnwale zu machen.

Finnwale
(Foto: Rüdiger Hengl)

Tierschützer werten dies als letztes Aufbäumen des Walfängers. Denn das Fischereiministerium hatte vergangenen Monat angekündigt, ab 2024 keine Walfangquoten mehr erteilen zu wollen.

Drei Jahre lang ruhte der Walfang

Obwohl ihm die Regierung für die Jahre 2019 bis 2023 eine Fangquote von jeweils 209 Finnwalen genehmigt hatte, hat der mittlerweile 79-jährige Loftsson in den letzten drei Jahren den Walfang ruhen lassen. Grund dafür waren u.a. Probleme mit der Verarbeitung der Wale und der stockende Export in das einzige Absatzland Japan.

Islands oberste Veterinärbehörde hatte Loftsson längere Zeit untersagt, die angelandeten Finnwale unter freiem Himmel zu zerlegen und zu verarbeiten – doch letzten Herbst nahm die Veterinärbehörde ihr Veto zurück.

Damit sind jedoch nicht alle Hürden für Loftsson genommen: Der einzige Absatzmarkt, Japan, hatte wegen der schlechten Qualität den Import von Finnwalfleisch wiederholt abgelehnt.

Loftsson will auch 2024 weitermachen

Vermutlich lässt Loftsson seine Flotte dieses Jahr noch einmal auslaufen, um seine Ansprüche deutlich zu machen. Damit bekräftigt er, dass er alles dafür tun wird, auch 2024 wieder eine Quote zu bekommen.

Seit Wiederaufnahme der Jagd 2006 töteten Loftssons Schiffe bis 2018 insgesamt 852 der laut Roter Liste gefährdeten Finnwale. 2019 bis 2021 blieb die Flotte im Hafen.
(Quelle: Pressemitteilung von Pro Wildlife)

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