Sag mir, was du isst, und ich sage dir, wie viele Freunde du hast. ;o)
So könnte man die Beobachtungen des Biologen Bruno Díaz López vom Bottlenose Dolphin Research Institute salopp zusammenfassen.
Fastfood führt zu weniger Bindungen
In vier aufeinanderfolgenden Forschungsjahren (April 2014 bis November 2017) fand Bruno heraus, dass Große Tümmler, die sich in der Nähe von Aquakulturen aufhalten, weniger Bindungen zu Artgenossen pflegen als andere Delfine.
Die Studien nahm er in einem Küstengebiet an der nordwestlichen Küste Spaniens (Galizien) vor.
Dort wird seit Ende der 1940er-Jahre in Ría Aquakultur mit Muscheln betrieben.
Die Muscheln werden an Seilen gezüchtet, die an schwimmenden Flößen aufgehängt sind.
Muschelzucht wirkt verlockend auf Fische und Delfine
Die Muschelzucht zieht viele verschiedene Fischarten an und diese locken wiederum Delfine an die Futterstelle.
Delfine, die in offenen Gewässern ihre Beute jagen, zeigen mehr Zusammenhalt als ihre Artgenossen, die sich ortstreu an Aquakulturen gütlich tun.
Begründen kann man das unterschiedliche Verhalten damit, dass der Beuteerwerb an Aquagehegen weniger Energie und Zusammenarbeit erfordert als die aufwendige Jagd nach Fischen im Ozean.
Auch auf Sardinien werden Aquakulturen von Delfinen genutzt
Auch von anderen Gegenden wird immer wieder gemeldet, dass Delfine ihre Jagdstrategie je nach Lebensraum anpassen.
So haben sich die ortstreuen Großen Tümmler von Golfo Aranci (im Nordosten Sardiniens) darauf spezialisiert, Fische aus den Netzen einer Fischfarm zu stibitzen.
(Quellen: Studie von Bruno Díaz López und Meeresakrobaten-Artikel)
Lesetipps
* Die diebischen Delfine von Sardinien
* Besuch im Delfin-Forschungsinstitut auf Sardinien