Die Tiere aus dem Nemo-Delfinarium in Charkiw/Ukraine wurden in die gleichnamige Einrichtung nach Odessa gebracht.
1.000 Kilometer waren die sechs Großen Tümmler und fünf Robben bis zu ihrer neuen Unterkunft unterwegs. In Odessa leben bereits 40 Meeressäuger.
Die Tiere waren extrem verstört
Da die Stadt Charkiw wochenlang unter Beschuss stand, gab es keine andere Möglichkeit, als die Tiere zu evakuieren.
Laut den Trainern waren sie extrem verstört. Sie spürten die Erschütterungen, die durch die Einschläge von Raketen, Bomben und Granaten entstanden.
Bei jedem Beschuss sind die Tiere aufgeregt im Becken herumgeschwommen oder haben sich auf den Boden gelegt.
20 Stunden im LKW
Am 24. April 2022 wurden die elf Meeressäuger in einem LKW-Anhänger aus der Stadt gebracht.
Wegen des Beschusses in manchen Landesteilen mussten Umwege gefahren werden. Die Fahrt dauerte 20 Stunden. Die Tiere waren in speziellen Wannen untergebracht.
Evakuierung der Belugas derzeit nicht möglich
In Charkiw zurückgeblieben sind zwei Belugas (Weißwale).
Da jedes Tier zwei Tonnen wiegt, ist eine Evakuierung unter den gegebenen Umständen derzeit nicht möglich.
Ein Kran wird benötigt. Außerdem muss die Glaskuppel abgebaut werden, um die Tiere aus der Anlage herauszubekommen. Dafür benötigt man sehr viele Helfer.
Die Trainer sind jedoch voller Hoffnung, dass auch die beiden Belugas nach Odessa gebracht werden können.
(Quelle: Süddeutsche Zeitung)
Nachtrag vom 3. Juli 2022: Wie die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien berichtet, befinden sich vier Delfine und drei Seelöwen aus Charkiw in Konstanza. Sie wurden offenbar am 11. Mai 2022 in das rumänische Delfinarium gebracht. Ob die zwei anderen Tiere der Sechsergruppe, die am 24. April 2022 nach Odessa transportiert wurde, noch in Odessa sind, weiß ich nicht.