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Sanfte medizinische Untersuchung


Mit dem Delfintraining hat in Zoos vor Jahrzehnten die sanfte medizinische Untersuchung und Behandlung vieler Tierarten begonnen.

Blutabnahme für den Gesundheitscheck
(Foto: Philipp Kroiß)

Gerade bei großen wilden Tieren ist es wichtig, dass sie ohne Betäubung und Zwang bei der Gesundheitsprophylaxe mitmachen. Sie sind schließlich um einiges wehrhafter als ein Hund oder eine Katze.

Tiere machen freiwillig mit

Im BR gibt es eine interessante Dokumentation über die Behandlung von wilden Tieren in zoologischen Gärten. Der Zuschauer begleitet Tierärzte und Tierpfleger im Nürnberger Tiergarten.

Es wird u.a. vorgeführt, wie das Wiegen von Delfinen abläuft.

Die 22-jährige Sunny bringt 230 kg auf die Waage, die 14-jährige Dolly, die in Duisburg geboren wurde, wiegt 235 kg. Beide Große Tümmler sind das Prozedere mit der Waage gewöhnt und machen freiwillig mit.

Target als Hilfsmittel

Bei der ebenfalls 14-jährigen Donna (auch sie stammt aus Duisburg) geht das Wiegen noch nicht ohne Hilfsmittel vor sich. Zum Trainieren setzen die Tierpfleger deshalb ein Target – sozusagen einen verlängerten Arm – ein.

Mit der Platte, die sich an einem Stab befindet, wird Donna Zentimeter für Zentimeter weiter an Land dirigiert.

Ertönt die Pfeife, weiß der Delfin, dass er alles richtig gemacht hat.

Blutabnahme erfordert Vertrauen

Tierärztin Kathrin Baumgartner und Trainer Armin Fritz führen in der Doku vor, wie bei einem Delfin Blut abgenommen wird.

Auch dieses Prozedur lassen die Tiere ohne Scheu über sich ergehen. Ich denke, da hat man als Hunde- oder Katzenbesitzer ganz andere Hindernisse zu überwinden. ;o)

Blut kann nur an der Unterseite der Fluke entnommen werden. Die Großen Tümmler im Nürnberger Tiergarten müssen absolutes Vertrauen zu Armin und Kathrin haben. Denn sie müssen sich für den Eingriff auf den Rücken legen.

Da die Vene in der Fluke nur zu erahnen ist, müssen die Tiere beim Blut-Abnehmen ganz entspannt sein. Wenn sich die Muskeln anspannen, spüren sie den Einstich stärker.

Regelmäßige Blutbilder helfen, eventuelle gesundheitliche Probleme zu entdecken.

Körperkontakt

Tierärzte und Tierpfleger halten immer Körperkontakt zu den Tieren. Mit Streicheleinheiten tasten sie sich bis an das Körperteil vor, das behandelt werden soll.

Delfine lassen sich auch anfassen, ohne dafür einen Fisch als Belohnung zu bekommen. Bei Seelöwen dagegen muss das erwünschte Verhalten immer mit Fisch verstärkt werden.
(Quelle: BR)

Lesetipps

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