Bereits fünf Buckelwale sind in diesem Jahr in der Bucht von San Francisco mit Schiffen zusammengestoßen. Keines der Tiere hat die Kollision überlebt.
Viel befahrene Schiffsrouten
Den Buckelwalen, aber auch anderen Walen wird zum Verhängnis, dass sie sich oft nahe an der Wasseroberfläche aufhalten. Somit werden sie immer wieder Opfer eines Zusammenstoßes mit einem Schiff.
Man kann die Situation mit Wildtierunfällen auf viel befahrenen Straßen vergleichen.
Projekt Whale Safe
Salesforce-Chef und Milliardär Marc Benioff will diesem Malheur ein Ende bereiten. Er hat 2020 das Projekt Whale Safe ins Leben gerufen und für dessen Umsetzung die Forschungseinrichtung The Marine Mammal Center ins Boot geholt.
Bojen erfassen Kommunikation der Wale
Der Schutz der Meeresgiganten soll folgendermaßen ablaufen: Entlang des Küstenbereichs der Bucht von San Francisco werden mit Mikrofonen bestückte Bojen ausgebracht. Diese zeichnen die Kommunikation der Wale auf.
Anschließend werden die Daten durch eine künstliche Intelligenz analysiert.
Daten über die Präsenz von Walen werden an Schiffe weitergegeben
Die erfassten Daten zur Lautstärke und Position der Wale geben Auskunft über die Wahrscheinlichkeit von Walpräsenz in verschiedenen Teilen des Gewässers. Sie werden der Schifffahrtsindustrie nahezu in Echtzeit zur Verfügung gestellt.
Das Tool zeigt sowohl visuelle als auch akustische Walerkennungen sowie ein Lebensraummodell für Blauwale an, das täglich auf der Grundlage ozeanografischer Bedingungen aktualisiert wird.
Schiffe sollen Geschwindigkeit reduzieren
Ziel ist, dass dort, wo sich Wale aufhalten, die Schiffe langsamer fahren und somit die Tiere vor einem Zusammenstoß bewahrt werden.
Untersuchungen zeigen, dass Schiffe, die in Gebieten mit hoher Walpräsenz ihre Geschwindigkeit auf zehn Knoten verlangsamen, die Gefahr für Wale erheblich verringern.
Dreifacher Gewinn für den Planeten
„Dies ist ein dreifacher Gewinn für den Planeten: Wir retten die Wale, bekämpfen den Klimawandel und fördern die Gesundheit der Gemeinschaft, indem wir die Luftverschmutzung reduzieren“, erklärt Benioff auf der Website von The Marine Mammal Center. „Wir brauchen mehr solche Lösungen aus Allianzen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.“
Verschiedene Schutzmöglichkeiten
Allerdings machen sich nicht alle Wale akustisch bemerkbar. Daher gibt Whale Safe keine 100%ige Garantie, die Tiere ausfindig zu machen.
Eine andere Maßnahme, Wale aufzuspüren, ist leider sehr teuer: Dazu werden Infrarotkameras eingesetzt.
Auch gibt es Versuche, Wale mithilfe von akustischen Vergrämern von Schiffen fernzuhalten.
(Quellen: DerStandard, Whale Safe und The Marine Mammal Center)