Die internationale Wildtierorganisation CITES* droht Mexiko mit Sanktionen, weil die Regierung offenbar nicht genug getan hat, um den Vaquita zu schützen.
Vaquitas leben ausschließlich im Golf von Kalifornien
Der Vaquita ist ein kleiner Schweinswal, der im Golf von Kalifornien (Mexiko) lebt.
Das ist die einzige Region, in der sich die Tiere aufhalten und wo sie sich oft in illegalen Stellnetzen verfangen und ersticken.
Die mit Bleikugeln beschwerten Netze hängen senkrecht im Wasser. Sie sind mehrere hundert Meter lang und reichen bis 50 Meter in die Tiefe.
Der auch Kalifornischer Schweinswal genannte Meeressäuger gehört zu den am stärksten gefährdeten Tieren der Welt.
Studien zufolge leben im Golf von Kalifornien nur noch acht Vaquitas.
Strafmaßnahmen
An welche Strafmaßnahmen CITES gedacht hat, ist noch nicht bekannt.
Es könnte aber ein Verbot ausgesprochen werden, einige regulierte Tier- und Pflanzenprodukte wie Krokodil- oder Schlangenhäute, Orchideen und Kakteen zu exportieren.
„Während niemand wirtschaftlich schmerzhafte Sanktionen möchte, sind alle anderen Bemühungen, Mexiko dazu zu bewegen, den Vaquita zu retten, gescheitert“, sagte Sarah Uhlemann, internationale Programmdirektorin am Zentrum für biologische Vielfalt. „Wir hoffen, dass diese starken Maßnahmen die mexikanische Regierung aufwecken.“
Außenministerium wehrt sich
Das mexikanische Außenministerium wehrt sich gegen das Urteil von CITES und sieht es als eine „Ungleichbehandlung unseres Landes, weil es die vielen Maßnahmen, die ergriffen wurden, nicht berücksichtigt hat“.
Mexiko hat kürzlich einen überarbeiteten Schutzplan bei CITES eingereicht, nachdem das Gremium eine frühere Version abgelehnt hatte.
Alternative Fangtechniken
Der mexikanische Plan listet die Einführung „alternativer Fangtechniken“ zum Stellnetzfischen als eine seiner obersten Prioritäten auf.
Die mexikanische Regierung hat 2017 die Verwendung von Stellnetzen in der Region verboten, mit dem Zugeständnis, dass sie Unterstützungszahlungen und Schulungen zur Verwendung weniger gefährlicher Fangmethoden leisten würde. Aber in Wirklichkeit waren die Schutzbemühungen der Regierung bestenfalls uneinheitlich und stießen oft auf heftigen Widerstand lokaler Fischer.
Illegaler Fischfang
Die Netze werden illegal ausgelegt, um Totoaba zu fangen, einen Fisch, dessen Schwimmblase in China als Delikatesse gilt und den Fischern Tausende von Dollar pro Pfund einbringt.
Betonblöcke
Eine weitere Maßnahme der Regierung bestand darin, mit Haken versehene Betonblöcke zu versenken. Dadurch sollte die illegale Ausbringung von Netzen im oberen Teil des Golfs – auch bekannt als Sea of Cortes – verhindert werden. Exakt in dieser Region wurden nämlich Vaquitas gesehen.
Stellnetze wurden reduziert, alternatives Fanggerät wurde nicht angeboten
Die Aktivistengruppe Sea Shepherd, die sich der mexikanischen Marine bei Patrouillen angeschlossen hat, um die Fischer abzuschrecken und bei der Zerstörung von Stellnetzen zu helfen, sagt, die Bemühungen hätten den Stellnetzfang erfolgreich reduziert. Aber bei so wenigen verbliebenen Vaquitas reicht das vielleicht nicht aus.
„Es wird kein alternatives Fanggerät angeboten“, beschwert sich Lorenzo Rojas, Meeresbiologe vom internationalen Komitee zur Rettung des Vaquita.
*CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) ist das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen, das von 184 Ländern unterzeichnet wurde; es regelt den Handel und den Schutz geschützter Arten.
(Quelle: Mexico faces sanctions for not protecting endangered porpoise)
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