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Wandel in der Delfinhaltung


In einer wissenschaftlichen Abhandlung von 2023 kann man erfahren, wie sich die Delfinhaltung seit 1965 in Deutschland verändert hat.

Große Tümmler in Duisburg
(Foto: Rüdiger Hengl)

Vorreiter war die USA

Die Haltung von Großen Tümmlern in menschlicher Obhut begann 1938 in Florida.

1965 kamen die ersten Tiere nach Deutschland. In diesem Jahr öffnete das Delfinarium in Duisburg. Es nannte sich damals „Versuchsanlage für Delphine“.

Die Delfinhaltung im Nürnberger Tiergarten reicht bis ins Jahr 1971 zurück.

Enorme Verbesserungen

Seitdem gab es enorme Verbesserungen, was das Raumangebot sowie die medizinische Versorgung angeht. Dementsprechend erfolgreich wurde die Nachzucht.

Wie man von wild lebenden Populationen weiß, sterben über die Hälfte der Jungtiere.

In den beiden deutschen Delfinarien liegt die Überlebensrate mittlerweile bei 58,8 Prozent. In den letzten 15 Jahren wurden in beiden Einrichtungen 17 Große Tümmler geboren. Davon überlebten zehn Delfine.

Wichtige Erkenntnisse in Meeressäugermedizin

Es wurden viele Studien durchgeführt und wichtige Erkenntnisse in der Meeressäugermedizin, Zucht, Haltung und im Tierschutz gewonnen. Dies führte zu einer heute sich selbst erhaltenden Population innerhalb Europas, in der die Lebenserwartung der Tiere kontinuierlich steigt.

Delfine in menschlicher Obhut erreichen hohes Alter

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist klar, dass von Menschen betreute Delfine länger leben dürften als ihre Artgenossen in freier Natur.

Auf der Grundlage aktueller Forschungsarbeiten lässt sich sagen, dass der geschätzte Median der Lebensdauer bei Zoo-Delfinen heute fast doppelt so hoch liegt wie bei wild lebenden Delfinen (34,3 Jahre in Einrichtungen der USA – gegenüber 17,4 Jahre in der Natur).

Ex-situ-Schutzmaßnahmen bedrohter Delfinarten

Mit den in fast sechs Jahrzehnten gewonnenen Erkenntnissen und durch aktuelle wissenschaftliche Studien tragen Duisburg und Nürnberg nicht nur zur weiteren Verbesserung der Haltungsbedingungen von Delfinen bei, sondern helfen auch bei Umsetzung von Ex-situ-Schutzmaßnahmen bedrohter Delfinarten.
(Quellen: Nürnberger Tiergarten und Der Zoologische Garten)

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