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Mehr Schutz für La-Plata-Delfin


Vor Kurzem fand die Online-Jahreshauptversammlung der Artenschutzorganisation Yaqu Pacha statt.

Tote La-Plata-Delfine
(Foto: YAQU PACHA)

Dabei ging es schwerpunktmäßig um den La-Plata-Delfin (auch unter dem Namen Franciscana bekannt).

Um diese stark bedrohte Delfin-Art besser schützen zu können, wurden verschiedene Maßnahmen eingeleitet.

Mariner Nationalpark in Brasilien?

Die Hauptbedrohung für den La Plata (Pontoporia blainvillei) stellt die Fischerei dar. In Argentinien, Brasilien und Uruguay sterben schätzungsweise 3.000 Delfine pro Jahr in Fischereinetzen.

Prof. Eduardo Secchi, der sich in Südamerika mit der Unterstützung von Yaqu Pacha für den Delfin einsetzt, teilte in der Versammlung mit, dass es noch im April 2024 Gespräche über die Einrichtung eines marinen Nationalparks in Brasilien geben wird, was für den Schutz des La-Plata-Delfins von entscheidender Bedeutung wäre.

Rettungsmaßnahmen für gestrandete Delfine

Die Veterinärmedizinerin Aricia Duarte-Benvenuto von der Universität São Paulo, Brasilien berichtete, wie gestrandete La-Plata-Delfine gerettet und in speziell ausgestatteten Einrichtungen rehabilitiert werden können. Die Arbeit des Teams ist in drei Fachbereiche unterteilt: Rehabilitation, Ernährung (spezielle Milch für neugeborene Delfine) und die Untersuchung der toten Tiere (Nekropsie).

Hier ist der Austausch von Veterinärmedizinern untereinander von großer Bedeutung und zeigt einmal mehr, wie wichtig wissenschaftlich geführte Delfinarien sind.

Einfache Methode für kompliziertes Problem

Dr. Federico Sucunza berichtete über eine relativ einfache Methode, Beifang zu vermeiden. Dabei werden leere (mit Luft gefüllte) Plastikflaschen an Fischernetze montiert. Durch die in den Flaschen eingeschlossene Luft werden die Echoortungslaute der Delfine reflektiert. Die Tiere erkennen die Fischernetze als Hindernis und meiden diese.

Dr. Sucunza sprach von einem 85-prozentigen Rückgang des Beifangs bei Fischern, die diese Methode verwenden. Deshalb bilden Gespräche mit den Fischern und Fischergemeinden einen wichtigen Teil des Projektes, um diese zu beraten und von dieser Methode zu überzeugen.

Alle müssen zusammenarbeiten

Schutzmaßnahmen für Delfine sind nur mit der Zusammenwirkung der Fischereigemeinschaft möglich. Ohne die Mithilfe und Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung ist keine Veränderung möglich.
(Quellen: Yaqu Pacha und mehrere Meeresakrobaten-Artikel)

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