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Tag des Ostsee-Schweinswals


Immer am dritten Sonntag im Mai gibt es vermehrt Informationen oder auch Veranstaltungen zum stark bedrohten Ostsee-Schweinswal.

Schweinswal vor Wilhelmshaven
(Foto: Frank Blache)

Große Belastungen

In der Zentralen Ostsee leben nur noch wenige Hundert Schweinswale. Unterwasserlärm, Meeresverschmutzung, Klimakrise und Überfischung belasten den kleinen Meeressäuger.

Höchster Schutzstatus

Wegen seiner vielfältigen Gefährdung hat die Bonner Konvention zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten dem kleinen Wal den höchsten Schutzstatus verliehen.

Geringe Lebenserwartung

Der Schweinswal (Phocoena phocoena) ist die einzige in Deutschland heimische Walart.

Er wird zwischen 1,50 und 1,80 Meter lang. Die Tiere wiegen etwa 60 Kilogramm und können bis zu 20 Jahre alt werden. Doch die Lebenserwartung in unseren Gewässern ist stark gesunken (oft erreichen die Tiere nur ein Alter von fünf bis sieben Jahren).

Stellnetzfischerei

Die größte Gefahr für die Ostsee-Schweinswale geht von der Stellnetzfischerei aus.

Mithilfe von Klicklauten machen die Tiere Beute und orientieren sich im trüben Ostseewasser. Bei der Nahrungssuche können sie die dünnen Plastikfäden der Stellnetze nicht erkennen.

Im schlimmsten Fall verheddern sich die Tiere in den Netzen und ersticken, da sie nicht mehr zum Luftholen an die Wasseroberfläche gelangen können.

Laut BUND sterben durch die dänische und schwedische Stellnetzfischerei in der Beltsee jährlich 900 Schweinswale als Beifang. Selbst die Meeresschutzgebiete schützen die Schweinswale nicht vor den Netzen.

Fischerei-Aktionsplan

Bereits 2023 hatte die EU-Kommission Deutschland aufgefordert, Maßnahmen gegen den Beifang von Schweinswalen durch die Stellnetzfischerei in der Ostsee vorzulegen.

Der Fischerei-Aktionsplan der EU definiert Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung der Meeresökosysteme. Ob oder welche Maßnahmen davon Deutschland umsetzen wird, ist aber bisher immer noch nicht bekannt.

Notfallmaßnahmen

Der BUND sowie andere Naturschutzorganisationen fordern, dass die zuständigen Landes- und Bundesministerien endlich Notfallmaßnahmen vorlegen müssen.

Fischerei ist nicht nachhaltig

Die Situation der Ostsee-Fischerei ist schwierig genug. Aber eine Fischerei, in der eine bedrohte Art als Beifang stirbt, kann nicht nachhaltig sein.

Aus diesem Grund muss die Stellnetzfischerei schnellstmöglich und vollständig aus den Meeresschutzgebieten ausgeschlossen werden. Nur so haben Lebensräume und Fische eine Chance auf Erholung.
(Quellen: BUND und Meeresakrobaten-Artikel)

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