Themen:

Der Iberische Schweinswal ist gefährdet


Vor Kurzem habe ich in einer Studie über den Iberischen Schweinswal gelesen.

Schweinswal vom Schiff aus
(Symbolfoto: Rüdiger Hengl)

Population lebt entlang der Iberischen Halbinsel

Diese Schweinswal-Population lebt an der Atlantikküste entlang der Iberischen Halbinsel. Es soll 3.000 bis 4.000 Tiere geben. Die höchste Dichte wurde vor Galicien (Nordwestspanien) sowie in Nord- und Mittelportugal ermittelt.

Statur, Nahrung und Verwandtschaft

Die Iberischen Schweinswale sind größer als andere Schweinswale und ernähren sich fast ausschließlich von Fisch, der nicht auf dem Meeresboden dümpelt (vom sogenannten Pelagischen Fisch).

Der Iberische Schweinswal ist eng mit der Population in Nordwestafrika verwandt, unterscheidet sich genetisch jedoch von dieser.

Gefährdung

Früher wurden Schweinswale für den menschlichen Verzehr genutzt.

Zu ihren aktuellen Bedrohungen gehören polychlorierte Biphenyle (PCB), die immer wieder im Speck der Tiere nachgewiesen werden. Außerdem machen den Schweinswalen Fadenwürmer, Unterwasserlärm und tödliche Angriffe von Großen Tümmlern zu schaffen.

Die derzeit größte Bedrohung ist die Sterblichkeit durch Beifang in der Fischerei. Dieser hat im letzten Jahrzehnt zugenommen.

Ökolabel für Schweinswalsicherheit

In Spanien und Portugal gibt es mehrere nationale Initiativen, die auf die kontinuierliche Reduzierung der Beifangsterblichkeit drängen. Die Schweinswal-Population ist ohne Schutzmaßnahmen vom Aussterben bedroht.

Die Initiativen schlagen unter anderem ein Ökolabel für Schweinswalsicherheit vor. So könnten Konsumenten sich aktiv dafür entscheiden, nur Fisch aus besonderem Fang zu kaufen, bei dem es so gut wie keine Beifangopfer gibt.

Auch wäre eine gesonderte Bewertung des (Roten Liste-)Status dieser Population durch die Walschutzgruppe der IUCN wünschenswert.

Schweinswale müssen geschützt werden

In der oben genannten Studie wird gefordert, dass sich die Europäische Kommission, nationale Regierungen, internationale Organisationen, NGOs, die Fischereiindustrie, Wissenschaftler und (zumindest bis zu einem gewissen Grad) die breite Öffentlichkeit sich für den Schutz des Iberischen Schweinswals (sowie natürlich auch für andere Meereslebewesen) einsetzen müssen.
(Quelle: Oceanography and Marine Biology)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert