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Delfin Bita hat es leider nicht geschafft


Am 9. November 2024 wurde ein neugeborener weiblicher La-Plata-Delfin (international auch Franziscana genannt) am Strand von La Coronilla in Uruguay gefunden.

Bita mit einer Betreuerin
(Foto: AFCR3)

Das gestrandete Tier war erst wenige Tage alt und in kritischem Zustand. Es wurde auf den Namen Bita getauft.

Obwohl das Delfinkalb rund um die Uhr betreut und mit einer speziellen Milch ernährt wurde, ist es gestern leider verstorben.

Alle an der Rettung von Bita Beteiligten sind sich einig, dass gestrandete Delfine und andere Meerestiere eine zweite Chance erhalten müssen.

Stationen der Rettung

*** Bita erhielt ihre Erstbehandlung in Karumbé, einem renommierten Rehabilitationszentrum in Uruguay, das besonders für seine Arbeit mit Meeresschildkröten bekannt ist.

Von Anfang an koordinierte die Alliance for Franciscana Dolphin Conservation Research, Rescue, and Rehabilitation (AFCR3) den umfassenden Rehabilitationsprozess und brachte führende Experten, Tierärzte und Freiwillige aus ganz Südamerika zusammen.

Die Bemühungen wurden zusätzlich von Yaqu Pacha, Uruguay, und RENACE unterstützt. Mit deren Fachwissen und Engagement wurde sichergestellt, dass Bita in der frühen Phasen ihrer Genesung die notwendige Intensivpflege erhielt.

*** Nach wochenlanger intensiver Betreuung wurde Bita zu CRAM-FURG transportiert, einem Rehabilitationszentrum in Rio Grande, Brasilien, das für seine Expertise in der Rehabilitation von Meeressäugern bekannt ist.

Die siebenstündige Reise wurde sorgfältig geplant, um Bitas Sicherheit und Komfort zu gewährleisten. Bita reiste in einem speziell gestalteten Becken mit Wasser und blieb während des gesamten Transports ruhig, dank der sorgfältigen Handhabung des Teams.

Besondere Milch

Bitas Rehabilitation erforderte hochspezialisierte und kontinuierliche Pflege, da neugeborene Delfine extrem empfindlich sind.

Sie erhielt stündlich eine speziell auf Delfine abgestimmte Zoologic Milk, die sowohl über eine Sonde als auch über eine Flasche und einen Sauger verabreicht wurde. Dadurch konnte sichergestellt werden, dass sie die notwendigen Nährstoffe für ihr Wachstum und ihre Genesung erhielt.

Darüber hinaus wurde das Bita rund um die Uhr vom Veterinärteam und Freiwilligen überwacht, die ihren Flüssigkeitshaushalt, ihr Verhalten und ihren allgemeinen Gesundheitszustand überwachten.

Hilfe für lebend gestrandete Delfine

Die Alliance for Franciscana-Dolphin Conservation Research, Rescue and Rehabilitation wurde 2019 als Reaktion auf die hohe Zahl gestrandeter lebender Tiere, vor allem Neugeborene, die dringend versorgt werden müssen, gegründet. Ihre Mission ist es, lebend gestrandeten Tieren zu helfen, wichtige Ausrüstung und Fachwissen bereitzustellen und Naturschutzfachleute durch Schulungsprogramme zu unterstützen.

Die Gründungsmitglieder Yaqu Pacha, der Nürnberger Zoo, die National Marine Mammal Foundation und Dolphin Quest koordinieren die Aktivitäten der Alliance mit mehreren anderen Institutionen und treiben ihre Mission zum Schutz des La-PLata-Delfins voran.

Unterbringungsmöglichkeiten für Delfine

Die Ziele der Allianz gehen über Notfallmaßnahmen und Rehabilitation hinaus. Sie konzentriert sich auch auf die Entwicklung langfristiger Unterbringungsalternativen für rehabilitierte Tiere, die nicht freigelassen werden können, sowie auf die Untersuchung, Vorbereitung und erfolgreiche Freilassung von Tieren in die Wildnis, wann immer dies möglich ist.

Diese Bemühungen stellen sicher, dass jedes Tier die bestmögliche Pflege erhält und tragen gleichzeitig zum allgemeinen Überleben der Art in ihrem natürlichen Lebensraum bei.

Rettung ist auch Lernerfahrung

Die Rettung gestrandeter Franziskanerdelfine ist nicht nur für das Überleben dieser Art, sondern auch für Kleinwale im Allgemeinen von entscheidender Bedeutung. Jede Rehabilitation ist eine wertvolle Lernerfahrung, die wichtige Einblicke in Pflegeprotokolle, Gesundheitsmanagement und Verhaltensbeurteilungen bietet, die auf andere Kleinwalarten angewendet werden können. Diese Bemühungen tragen zu einem umfassenderen Verständnis von Schutzstrategien bei und helfen, Techniken für zukünftige Interventionen zu verfeinern.
(Quelle: Yaqu Pacha)

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