Wissenschaftler rätseln über die hohe Strandungszahl von Delfinen. Seit Januar sind in Cape Cod (Massachusetts) 177 Gemeine Delfine gestrandet, fünfmal so viele wie sonst in einem Jahr. 124 der Tiere haben nicht überlebt. Auch in Peru (Chiclayo) gab es im Februar eine Massenstrandung: Mehr als 260 Delfine wurden tot an Land gespült.
Bis jetzt ist nicht bekannt, warum so viele Delfine innerhalb eines so kurzen Zeitraums gestrandet sind. Wissenschaftler stellen allerdings vier Theorien zur Debatte.
Die Geografie
Manche Gegenden weisen höhere Strandungszahlen auf als andere. Cape Cod hat eine hakenförmige Bucht, die hinein schwimmende Delfine regelrecht einschließt. Strandungen in Cape Cod sind schon seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Die Tiere werden wie durch einen Gang in seichtes Wasser geleitet, wo sie im schlimmsten Fall verenden, wenn sie nicht vorher mithilfe von Rettern und/oder der einsetzenden Flut frei kommen.
Das Fressen
Die Nahrung, die Delfine zu sich nehmen, ist vergiftet oder verdorben. Bemerkenswert war, dass in Peru neben den toten Delfinen auch viele tote Anchovis (Sardellen) gefunden wurden.
Der Mensch
Der vom Menschen verursachte Klimawandel könnte die Beute der Delfine in andere Gegenden getrieben haben. Der Einsatz von militärischem Sonar könnte die Delfine orientierungslos gemacht haben.
Das Wetter
Der warme Winter in Cape Cod könnte die Ausbreitung von gefährlichen Keimen begünstigt haben. Daran sind die Delfine letztendlich erkrankt und gestrandet.
Entnommene Gewebeproben von toten und überlebenden Delfinen sowie die Ausstattung mit Sendern von wieder ins Meer zurückgebrachten Tieren sollen mehr Aufschluss geben, was letztendlich zu den Strandungen geführt hat. Wahrscheinlich ist es ein Mix aus verschiedenen ungünstigen Umständen.
(Quelle: Why are dolphins beaching themselves? 4 theories)
Lesetipp: 2012 Mass Stranding of Common Dolphins (Delphinus delphis) on Cape Cod, MA
In der Mediathek von ARD befindet sich ebenfalls ein interessanter Beitrag zu diesem Thema: http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/35…
Grüsse
Vielen Dank für den Link zum hochinteressanten Film, Ferseg!