Heute zum „Internationalen Tag des Schweinswals“ dreht sich alles um den kleinen Zahnwal, der auch (noch) in deutschen Gewässern vorkommt.
Leider hat der Meeressäuger an seinem Ehrentag keinen Grund zum Jubeln. Denn viele von den Tieren verenden als Beifang in den Fischernetzen der Nord- und Ostsee. Allein in der Eckernförder Bucht (Ostsee) wurden im letzten Jahr 32 tote Schweinswale gefunden. In der Mehrzahl handelte es sich um Jungtiere.
Claus Müller vom Ostsee-Info-Centrum (OIC), Eckernförde begründet die Todesfälle mit dem vermehrten Auftreten von Makrelen- und Heringsschwärmen. Diese Futterquelle lassen sich die Schweinswale natürlich nicht entgehen und schwimmen ihr hinterher – leider oft auch in die nicht für sie bestimmten Netze, in denen sie dann ertrinken.
Zusammenarbeit mit Fischern
Claus Müller arbeitet mit den Fischern von Eckernförde zusammen, um das Schweinswalsterben zu minimieren. „Kein Fischer freut sich, wenn ihm einer der kleinen Wale ins Netz geht“, versichert er.
Einige von den Fischern haben sich bereit erklärt, neue Fischfangmethoden auszuprobieren, die die Schweinswale schonen sollen. Doch leider brachten bisher weder sogenannte Fischfallen noch in die Netze eingewirkte Bariumsulfatfäden den gewünschten Erfolg. Die Fanggeräte wurden zwar von den Schweinswalen gemieden – aber auch von den Fischen …
Auch durch den Einsatz von Pingern – das sind an den Netzen angebrachte akustische Warnsignale, die die Schweinswale vergrämen sollen – wurde der Beifang nicht vermieden. Dennoch bleibt Claus Müller dran. Sein Ziel ist es, zusammen mit den Fischern den Beifang von Schweinswalen in Eckernförde und darüber hinaus zu verringern.
Claus Müller kam übrigens auch am 17. Mai 2012 bei ARTE in dem Dokumentarfilm „Warum Wale Ruhe brauchen“ zu Wort.