Bald wird es eine Überbevölkerung der Menschen geben. Eine Überfischung der Meere gibt es schon lange. In manchen Teilen der Ozeane ist kein Fischfang mehr möglich.
Da die Meere in vielen Gegenden schon fast leer geplündert worden sind, wächst die Zahl der Fischfarmen. Hier werden Fische aufgezogen, bis sie groß genug sind, um vom Menschen gegessen zu werden.
Sogenannte Aquakulturen locken auch Meerestiere an. So zum Beispiel Große Tümmler, die in Sardinien im Golfo Aranci leben. Bruno Diaz Lopez ist der Leiter vom Bottlenose Dolphin Research Institute in Golfo Aranci (Nordosten von Sardinien). Schon viele Jahre lang untersucht er das Verhalten der ortsansässigen Delfine. Vor allem interessiert ihn, wie sich die Delfine von den Fischfarmen beeinflussen lassen.
Die Zuchtfische erhalten Nahrungspellets, die natürlich auch außerhalb der Käfige schwimmen. Die Pellets ziehen Raubfische an, die sich vor den Fischgehegen den Magen vollschlagen. Von den Raubfischen angelockt werden wiederum die Großen Tümmler, für die die Fische eine leichte Beute sind.
In Brunos 5-Jahresstudie kann man nun nachlesen, wie groß der Einfluss von Aquakulturen auf Meeressäuger ist. Beurteilt wurde dabei die Standorttreue, die Gruppendynamik sowie saisonale Unterschiede.
1.838 Stunden beobachteten Bruno und seine Praktikanten das Verhalten der Großen Tümmler im Golf von Aranci. Dabei kam heraus, dass die Tiere, die sich bei der Fischfarm aufhielten, am meisten Zeit (89 Prozent) damit verbrachten, die vor den Gehegen schwimmenden Beutefische zu jagen.
Die Präsenz der Delfine richtete sich nach der Jahreszeit und den Aktivitäten in der Fischfarm.
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