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Flussdelfine im Rio Negro


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Meeresakrobaten-Bericht, 17. März 2010. Auch wenn es auf den ersten Blick so scheinen mag, dieser Amazonas-Delfin lebt nicht in einem Freiluftbecken in menschlicher Obhut, sondern es ist ein wildes Tier.

Flussdelfin im Rio Negro (Foto: Ursula und Günther Hillesheim)

Flussdelfin im Rio Negro
(Foto: Ursula und Günther Hillesheim)

Ursula und Günther haben ihn und seine Artgenossen während eines Urlaubs in Novo Airao am Rio Negro kennengelernt. Sie hatten sogar die Möglichkeit, mit den Delfinen zu schwimmen und sie zu streicheln.

Die Flussdelfine werden schon seit einigen Jahren von einer Kneipenbesitzerin und deren Tochter mit Fischresten gefüttert. Diese leicht zu erhaschende Beute hat es den Delfinen angetan. Sie finden sich regelmäßig am Steg zur Kneipe ein, um ihre Ration abzuholen. Dafür haben sie nichts dagegen, wenn Touristen oder Einheimische zu ihnen ins Wasser gleiten und mit ihnen schwimmen.

Mensch und Delfin – diese Verbindung reicht bereits bis ins Altertum. Delfine zeigen mitunter sogar menschliche Verhaltensweisen, wenn sie z.B. den Weg des geringsten Widerstands bevorzugen und ihnen dargebotene Nahrung (auch wenn es sich dabei um tote Fische handelt) gerne annehmen; damit vermeiden sie die Strapazen der Jagd.

Wann kommt der nächste Happen? (Foto: Ursula und Günther Hillesheim)

Wann kommt der nächste Happen?
(Foto: Ursula und Günther Hillesheim)

Zur Mythologie
Bei manchen indigenen Völkern hält sich der Glaube, dass ein ertrunkener Mensch zu einem Flussdelfin wird. Der Flussdelfin behält in diesem neuen Leben die Fähigkeit, sich bei gelegentlichen Landgängen zurück in einen Menschen zu verwandeln.

Einige Menschen am Rio Negro glauben, dass der Amazonas-Delfin (der auch Boto genannt wird) nachts als gut aussehender junger Mann im weißen Anzug mit Hut an Land kommt und Ausschau nach jungen Mädchen hält. Darum wird jeder fremde junge Mann erstmal misstrauisch angesehen. Der so verwandelte Delfin verführt das junge Mädchen und verschwindet dann am nächsten Morgen wieder im Fluss als Delfin. Das Mädchen wird schwanger und schließlich kommt das Kind zur Welt. Es gibt wirklich Geburtsurkunden, in denen als Vater „Boto Cor de Rosa“ eingetragen ist.
(Quelle: Wikipedia)

Flussdelfin im Duisburger Zoo  (Foto: Verena Pecsy)

Flussdelfin im Duisburger Zoo
(Foto: Verena Pecsy)

Haltung in Tierparks
In Aquarien werden Amazonas-Delfine seit 1975 außerhalb Venezuelas (derzeit fünf Exemplare im Aquarium de Valencia) einzig im Zoo Duisburg gehalten. 2006 verstarb das Duisburger Tier Apure im Alter von über 40 Jahren an Altersschwäche. Im Duisburger Zoo lebt nun nur noch ein Exemplar des Amazonas-Delfins namens Butu.
(Quelle: Wikipedia)

Nachtrag Dezember 2020: Butu (der auch liebevoll Baby genannt wurde) ist im Dezember 2020 im hohen Alter von 46 Jahren verstorben.

Schutz der Tiere
Die Organisation Yaqupacha kümmert sich intensiv um das überleben des Amazonas-Delfins. Seine Hauptgefährdungen sind:
* Fischer sehen die Amazonas-Delfine zunehmend als Konkurrenten und töten diese deshalb gelegentlich.
* Die Delfine verfangen sich manchmal in Fischereigeschirr.
* Der steigende Fischereidruck und die zunehmende landwirtschaftliche Nutzung der Region führen zu verringerter Nahrungsverfügbarkeit für die Delfine.
* Staudämme im Amazonas-Becken unterbrechen die Wanderungen der Delfine und die ihrer Beute, sodass kleine, isolierte Populationen entstehen.
* Chemische Kontamination der Tiere durch Pestizide und Schwermetalle.

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