Albino

ALBINOS trifft man unter Delfinen äußerst selten an. Bei diesen Tieren wird kein Farbstoff in der Haut gebildet.

Albino (Foto: Stefan Kohrs)

Albino (Foto: Stefan Kohrs)

Albinos sind durch den fehlenden Pigmentschutz sehr lichtempfindlich und zeigen eine typische Sehschwäche. Das Foto stammt von Stefan Kohrs, der als Zoologe und Oceanograph in Südafrika ein Safari-Unternehmen gegründet hat.

Zur Entstehung dieses Schnappschusses schreibt Stefan Folgendes: Wir waren unterwegs mit dem südafrikanischen Forschungsschiff „SA Agulhas“ in den Meeren südlich von Madagaskar im April 1999. Die Delfine sind Oceanic Bottlenose Dolphins und sie haben etwa 30 Minuten lang auf der Bugwelle gesurft. Der Albino war einer der älteren großen Tiere.

Hast du gewusst, dass es auch „farbige“ Delfine gibt? Nein? Dann schau mal unter Die Haut der Delfine nach ;o)

Nachtrag vom 2. August 2021: Es könnte sich bei dem Großen Tümmler auch um ein Tier handeln, das Leukismus hat. Das ist eine Gen-Mutante, die verhindert, dass sich Farbpigmente bilden.

Anatomie

* Hast du gewusst, dass es auch „bunte“ Delfine gibt und dass Delfine Haare haben können?

Gemeiner Delfin (Foto: Lobosonda/Madeira)

Gemeiner Delfin (Foto: Lobosonda/Madeira)

* Hast du gewusst, dass Delfine weniger Knochen haben als Landsäugetiere?

* Hast du gewusst, dass ein Delfin bei jedem Atemzug 80 bis 90 % seines Luftvolumens erneuert, der Mensch nur 15 bis 20 %?

* Hast du gewusst, dass das Auge eines Delfins nachts wie bei einer Katze leuchtet?

* Hast du gewusst, dass der Große Tümmler 80 bis 90 Zähne hat?

* Weißt du, wie eine Geburt beim Großen Tümmler abläuft?

* Weißt du, wie intelligent ein Großer Tümmler ist?

Alle diese Fragen und noch viiiieeele mehr werden im Anatomie-Teil beantwortet.

Arten

Selbst die kleinsten Wale sind annähernd so groß wie ein Mensch. Die größeren Wale übertreffen alle Dinosaurier, und der Blauwal, das größte Tier aller Zeiten, wiegt so viel wie 25 ausgewachsene Elefanten (125 Tonnen) und erreicht mit über 30 Metern Länge die Größe eines Verkehrsflugzeugs.

Die Biologen unterscheiden zwischen Barten- und Zahnwalen. Alle Wale zusammen werden unter der Ordnung Waltiere zusammengefasst. Die Delfine gehören zur Unterordnung der Zahnwale (Odontoceti).

Es gibt 45 Delfin-Arten bzw. „Delfinähnliche“ (dazu zählen auch Schweinswale, Flussdelfine und andere). Genaue Beschreibungen, Abbildungen sowie Karten mit den entsprechenden Beobachtungsmöglichkeiten findest du unter dem Stichwort Systematik.

Auswilderung

Kann man Delfine, die über viele Jahre in menschlicher Obhut gelebt haben und womöglich auch noch in einem Delfinarium geboren wurden, auswildern?

Sunny und Nami (Foto: Rüdiger Hengl)

Sunny und Nami wurden in einem Delfinarium geboren.
(Foto: Rüdiger Hengl)

Meiner Erfahrung nach gelingt das nur in ganz seltenen und speziellen Fällen. Zum Beispiel, wenn ein Schweinswal oder ein Delfin eine Zeit lang medizinisch versorgt werden musste, weil er strandete und sich verletzt hatte oder krank war. Dann spricht man allerdings eher von Rückführung als von Auswilderung.

Bedrohungen

Delfine sind vielen Bedrohungen ausgesetzt. Du kannst ihnen schon ein bisschen helfen, wenn du auf Plastiktüten verzichtest bzw. eine Tüte mehrmals verwendest. Plastiktüten nicht einfach wegwerfen, sondern in den Mülleimer geben. Es sterben jedes Jahr viele Meerestiere, weil sie Plastiktüten oder andere Kunststoffartikel verschluckt haben.

Welche Bedrohungen es noch gibt erfährst du hier.

Beifang

Laut GREENPEACE und anderen Walschutzorganisationen verenden Jahr für Jahr ca. 300.000 (!!!) Delfine in Industrienetzen. Sie landen „aus Versehen“ zusammen mit Speisefischen in Treibnetzen, Stellnetzen oder anderem Fischfanggerät.

Toter Delfin in Netz, LWL Münster  (Foto: Rüdiger Hengl)

Toter Delfin in Netz, LWL Münster
(Foto: Rüdiger Hengl)

Der Genuss von beispielsweise Thunfisch wird mit einem sehr hohen Preis an Meeressäuger-Leben bezahlt.

Ganz gefährlich sind auch sogenannte Geisternetze, in denen sich Meerestiere verfangen können. Diese Netzstücke haben sich von Fischerbooten gelöst und fangen nun unkontrolliert ein, was sich in ihren Maschen verheddert.

Blauwal

Hast du gewusst, dass ein BLAUWAL-Baby dreieinhalb Kilogramm pro Stunde (!) zunimmt? Das sind etwa 85 Kilogramm am Tag. Du könntest ihm also beim Wachsen zusehen, wenn du die Möglichkeit hättest, den Wal im Ozean zu begleiten ;o)

Blauwal-Fluke (Foto: Frank Blache)

Blauwal-Fluke (Foto: Frank Blache)

Zum Blauwal gibt es noch viel zu sagen, schließlich ist es das größte Tier, das je gelebt hat.
* Ein neugeborener Blauwal ist 7 Meter lang und wiegt 2.500 Kilogramm.
* Ein Blauwal frisst bis zu 4.000 Kilogramm Krill am Tag.
* Mit einem einzigen Maul voll Nahrung nimmt er 480.000 Kilokalorien auf.
* Die Zunge des Blauwals wiegt 4.000 Kilogramm.
* Das Herz eines Blauwals wiegt mit 600 Kilogramm etwa so viel wie ein Kleinwagen.
* Es ist so groß wie ein VW-Käfer.
* Das größte Lebewesen auf dem Planeten ist weiblich. Weibliche Blauwale erreichen eine Länge von bis zu 32 Metern und können fast 200 Tonnen wiegen; so ein Gewicht erreichen etwa 2.500 Menschen, wenn sie sich zusammen auf eine Waage stellen würden …
* Blauwale werden zwischen 80 und 90 Jahre alt.
* Der Blas eines Blauwals kann bis zu zwölf Meter in die Höhe schießen.
* Blauwale können bis zu 50 km/h schnell schwimmen.

Balaenoptera musculus heißt der Blauwal bei Fachleuten. Carl von Linné leitete seinen Gattungsnamen von dem lateinischen balaena (=Wal) und dem griechischen pteron (=Flosse oder Flügel) ab.
Der Artname musculus ist die Verkleinerungsform des lateinischen mus (=Maus). Offensichtlich hat sich Linné hier einen Scherz erlaubt – denn der “Kleine Mauswal” kann mehr als 30 Meter lang und 200 Tonnen schwer werden …

Blauwal in Mexiko
(Foto: Roland Edler)

Blauwale kannst du u.a. in Mexiko beobachten. Frank Blache hat auf seiner Reise im Golf von Kalifornien (Sea of Cortez) tolle Bilder von Blauwalen machen können. Du findest sie in Unterwegs mit der Spirit of Adventure.

Blauwale kommen auch in galizischen Gewässern vor. Dort in Nordwestspanien gibt es in den Sommermonaten viel Krill zu fressen.

Bungee-Seile

Bartenwale haben Nerven wie Bungee-Seile. Das haben Forscher zufällig im Labor festgestellt. Mithilfe der dehnbaren Nervenstränge können Blau-, Finn- oder Buckelwale ihren Kehlsack enorm weit öffnen. Dabei nehmen sie einen ganzen Schwall Wasser mitsamt Fischen und Krill in ihr Maul auf. Beim Schließen des Mauls wird das Wasser wieder hinausgepresst und der nahrhafte Inhalt wird geschluckt.

Buckelwal im Ozeaneum (Foto: Susanne Gugeler)

Buckelwal im Ozeaneum (Foto: Susanne Gugeler)

Delfinarien

DELFINARIEN sind sehr umstritten. Kein Betonbecken und keine Lagune bieten einem Delfin so viel „Auslauf“ wie seine natürliche Umgebung. Andererseits herrschen für Delfine in einem seriös geführten Delfinarium heutzutage oft bessere Überlebensbedingungen als in der Freiheit. Umweltverschmutzung und räuberische Fischfangmethoden (z.B. die Gammel- oder Treibnetzfischerei, bei der wahllos alle Lebewesen aus dem Meer geholt werden) töten unzählige dieser sympathischen Meeresbewohner.
(Weitere Informationen über Delfinarien findest du unter dem Stichwort Delfinarien und Kritisches.)

Durchschnittsalter

Wer lebt länger – ein Delfin im Delfinarium oder einer in freier Wildbahn? Neugierig geworden? Die Antwort findest du unter Das Durchschnittsalter von Delfinen

Echolot

Delfine können ECHOLOT-Signale aussenden. Sie sind für uns unhörbar. Mithilfe der Echolot-Signale finden sie sich im trüben Wasser zurecht und orten Fische und Gegenstände.
Mehr zum Echolot unter: Die Sinnesorgane der Delfine.

Exxon-Valdez

Nach dem EXXON-VALDEZ-Unglück 1989 vor Alaska verschmutzte ausgelaufenes Öl fast 16.000 Quadratkilometer. Die Delfine in diesem Gebiet bekamen Entzündungen der Schleimhäute und der Lungen. Außerdem kam es zu Geburtsschäden.

Finne

FINNE nennt man die Rückenflosse bei Walen und Delfinen. Man kann sie mit einem Daumenabdruck beim Menschen vergleichen, da sie sich wie dieser von Individuum zu Individuum unterscheidet.

Finne eines Orcas (Foto: Frank Blache)

Finne eines Orcas (Foto: Frank Blache)

Zu den Funktionen der Finne gehört zum einen die Balance, indem sie wie ein Kiel eines Segelbootes das Tier beim Schwimmen stabilisiert. Sie kann aber außerdem bei der Temperaturregulierung hilfreich sein, denn beim Schwimmen in wärmeren Gewässern oder bei intensiver Aktivität dient sie als eine Art Wärmetauscher.

Die Rückenflosse des Delfins enthält keine Knochen, sondern besteht aus festem, fettem, faserigem Material. Die Oberhaut von Rücken- und Schwanzflosse ist sehr dick und wird an den vorderen Kanten durch Kalkeinlagerungen verstärkt.

Finnwal

Der FINNWAL ist der zweitgrößte Wal, den es gibt.

Finnwal in Ligurien

Der Zeitungsausschnitt oben erschien im Oktober 2002 unter www.ilsecoloxix.it. In dem Artikel wird von einem 12 Meter langen Finnwal-Weibchen berichtet, das sich Ende September über 48 Stunden lang an der Küste von Portovenere (bei La Spezia) aufhielt – genau im Kanal zwischen Portovenere und der Insel Palmaria. Die in dieser Gegend lebenden Kinder erklärten den Meeresriesen zum neuen Maskottchen des Golfes. Für Experten ist das Auftauchen von Walen in Küstennähe ein gar nicht so seltenes Ereignis.

Im August 2012 strandete ein Finnwal-Weibchen im Hafen von Baltimore/Irland. Leider konnte es nicht gerettet werden … Mehr dazu unter Quicklebendige Delfine und ein sterbender Wal.

Fluke

Die Schwanzflosse (FLUKE) wird oft als genetischer „Fingerabdruck“ eines Wals bezeichnet.

Abtauchender Blauwal (Foto: Frank Blache)

Abtauchender Blauwal (Foto: Frank Blache)

Bei jedem Tier ist sie anders geformt bzw. gefärbt. Meeresbiologen können mithilfe der „Foto-Identifikation“ jede abgelichtete Flosse einem ganz bestimmten Tier zuordnen. Bei den Delfinen wird eher die Rückenflosse – Finne – zur genauen Bestimmung eines Tieres betrachtet.

Fotos

In der Foto-Galerie findet ihr jede Menge Bilder von freilebenden Delfinen und Walen.

Spinnerdelfin/Midway/Hawaii (Foto: Brigitte Fugger)

Spinnerdelfin/Midway/Hawaii (Foto: Brigitte Fugger)

Geburt

Der junge Delfin kommt immer mit dem Schwanz (der Fluke) voraus zur Welt. Die Fluke ist zunächst noch ganz weich. Erst nach Abschluss der insgesamt bis zu zwei Stunden dauernden GEBURT ist sie so fest geworden, dass das neugeborene Tier damit schwimmen kann. Zur Fortpflanzung des Großen Tümmlers findest du interessante Informationen auf der Homepage des Duisburger Zoos.

Geparden der Tiefe

Grindwale werden auch „Geparden der Tiefe“ genannt.

Grindwale (Foto: Oceano)

Grindwale
(Foto: Oceano)

Nachts gehen die Hochleistungssportler auf Jagd nach Kalmaren. Grindwale sind meist in Tauchtiefen um die 600/700 Meter unterwegs und sind dabei zeitweise so schnell wie kein anderer Wal unter Wasser. Tauchprofile zeichneten auf, dass die Anfangsgeschwindigkeit eines Tauchgangs bei zwei Meter pro Sekunde liegt. Wenn ein Grindwal, allerdings seine Beute geortet hat, kann er mit bis sieben Meter pro Sekunde auf diese zuschnellen.

Goldmakrele

Hast du gewusst, dass die GOLDMAKRELE auch “Dolphin-Fish” (also Delfin-Fisch) genannt wird? (Foto zum Vergrößern bitte anklicken.) Der Dolphin-Fish gehört zur Familie der Barschartigen.

Dolphinfish

Die sehr farbenprächtigen Fische werden 1,20 bis 2,10 Meter lang und leben in großen Schwärmen. Sie sind in den tropischen und subtropischen Gewässern des Indischen Ozeans zu Hause.
Der Dolphin-Fish ist ein Raubfisch; er zählt zu den schnellsten Schwimmern. In den Gewässern von Hawaii werden die Goldmakrelen außer Dolphin auch mahi-mahi (stark-stark) oder Maverikos genannt.
Die bis zu 18 kg schweren Fische werden als Speisefische sehr geschätzt. Die spektakulären Farben der Goldmakrele lassen sich nur kurz bewundern, denn ihre farbenfrohe Schönheit verblasst wenige Stunden nach dem Fang.

Haare

Hast du gewusst, dass Wale auch HAARE haben? Der Walforscher Günther Behrmann sagt dazu: “Schnurrhaare sind häufig zu finden, brechen aber, weil sie viel Silizium enthalten und sehr hart sind, nach der Geburt bald ab. So richtig sind sie nur bei Embryonen oder jungen Walen zu sehen. Länger bleiben nur einzelne borstenartige Haare oberhalb der Nasenspitze erhalten, und so finden wir sie auch noch bei älteren Walen.

Sehr selten werden aber behaarte Wale gefunden. Die meisten embryonal noch angelegten Körperhaare werden resorbiert, bevor sie die Oberfläche durchbrochen haben. Wenn die weichen Körperhaare aber herauswachsen, brechen sie bald ab. Durch den Haarkanal dringen dann mit dem Wasser Bakterien ein, was zu einer akneartigen Hautentzündung führt. Weil schon mehrere Schweinswale mit Aknenarben gefunden wurden, weiß man, dass sie diese Krankheit also überstanden haben.”

Mehr zur Anatomie der Delfine und Wale erfährst du hier.

Herz

Das Herz der Delfine schlägt beim Tieftauchen vier- bis sechsmal pro Minute. An der Wasseroberfläche ist die Herzfrequenz rund zehnmal höher.

Herz und Niere (hinten) eines Delfins

Herz und Niere (hinten) eines Delfins

Wenn Meeressäuger in großer Tiefe jagen, erhält das Herz unterschiedliche Befehle. Einerseits ist es auf Energiesparmodus eingestellt, doch die Jagd stimuliert das Herz, schneller zu schlagen. Diese ambivalenten Botschaften bleiben nicht ohne Folgen. Bei 70 Prozent der untersuchten Tiere wurden Herzrhythmusstörungen festgestellt.

Mehr über das Delfin-Herz erfahrt ihr unter Anatomie und unter Herzschlag bei Delfinen.

Hunde

Delfine und HUNDE haben vieles gemeinsam. Beide sind Warmblüter, d. h. sie haben immer die gleiche Körpertemperatur. Beide säugen ihre Jungen (schließlich sind es ja Säugetiere). Und beide haben ein ähnliches Skelett.

Skelett von Hund und Delfin

Intelligenz

Über die INTELLIGENZ der Delfine gehen die Meinungen auseinander. Die Frage ist, ob es eher ein Zeichen von Intelligenz ist, wenn man sich perfekt an die Umwelt anpasst, wie die Delfine, oder wenn man Mittel schaffen kann, den ganzen Planeten zu vernichten, wie der Mensch. Mehr zur Intelligenz der Delfine erfahrt ihr in Delfin-Gehirn und tierische Intelligenz.

Karies

Hast du gewusst, dass auch Wale KARIES bekommen können? Der Wal-Experte Günther Behrmann drückte mir bei meinem Besuch in Bremerhaven einen Pottwalzahn in die Hand, der von Zahnfäulnis befallen war. “Auch Moby Dick bekommt Karies”, so Behrmann.

Kariesbefall

Deutlich sichtbare Spuren von Zahnfäulnis haben Experten im Gebiss eines Ende 1998 vor Cuxhaven gestrandeten Pottwals gefunden. “Ein äußerst seltener Befund”, diagnostizierte Günther Behrmann, denn bisher wurde diese Zahnkrankheit nur bei Orcas gefunden. Unter den kariösen Resten stieß der erstaunte Walforscher auf Ersatzzähne, die schon bereit standen, die Funktion der Hauptzähne zu übernehmen. Insgesamt hatte der Meeressäuger 200 Ersatzzähne im Maul.

Mehr über die Zähne der Zahnwale unter: Auf den Zahn gefühlt.

Kinder-Website

Auf der Website Der kleine Delfin gibt es ab 1. Januar 2013 für junge Leser Informationen rund um Delfine.

derkleinedelfinstart

Knochen

Hast du gewusst, dass Delfine wesentlich weniger KNOCHEN haben als Landsäugetiere? Hat ein Landsäuger im Allgemeinen 321 Knochen, so sind es beim Delfin ca. 190 Knochen. Die Anzahl der Halswirbel ist sowohl bei Landsäugern als auch bei Meeressäugern gleich: Beide haben sieben Halswirbel (sogar die Giraffe!).

Körpferform

Mit ihrer torpedoartigen KÖRPERFORM, die dem Wasser kaum Widerstand bietet, sind Delfine optimal an ihren Lebensraum angepasst.

Laute

Im Gegensatz zu anderen Säugetieren (z. B. Hunden) haben Delfine keine Stimmbänder. Trotzdem können sie verschiedene LAUTE hervorbringen, die allesamt nicht der Schnauze, sondern dem Blasloch oben auf dem Kopf entweichen. Mit ihren Schnalz-, Pfeif-, Knarr- oder Knatter-Geräuschen erzeugen Delfine richtige Melodien.

Mallorca

Was hat die spanische Insel MALLORCA mit Schwertwalen zu tun? In ihrem Namen steckt das Wort ORCA (so wird der Schwertwal auch noch genannt ;o).

Orca-Zunge (Foto: Rüdiger Hengl)

Orca (Foto: Rüdiger Hengl)

Meerschwein

Der in deutschen Gewässern lebende Schweinswal hat viele Namen. Man kennt ihn u.a. auch als Meerschwein, Braunfisch, Saufisch, Schwein(s)fisch, Springer, Tümmler oder Tummelschwein.

Schweinswal (Foto: V. Pecsy)

Schweinswal (Foto: V. Pecsy)

Begründungen für den Namen Schweinswal könnten sein: Die Zunge des Schweinswals ähnelt offenbar der Schweinezunge. In älteren Schriften liest man außerdem, dass die Wale Schweinsaugen hätten. Eine andere Erklärung wäre, dass Schweinswale ähnlich häufig vorkamen wie Schweine. Aber auch ihre dicke Speckschicht kann zu diesem Vergleich geführt haben. In Ostkanada werden sie übrigens „puffing pigs“ – blasende Schweine – genannt.
(Quelle: Gerhard Schulze, Die Schweinswale)

Milch

Delfine haben keine Lippen, mit denen sie saugen können. Deshalb spritzt das Muttertier die MILCH beim Säugen direkt in die Schnauze ihres Jungen. Die Muttermilch hat – im Vergleich zur menschlichen Muttermilch – einen sehr hohen Fettgehalt (16-46 % gegenüber 3-5 %).

Myoglobin

Delfine speichern große Mengen Sauerstoff in Blut und Muskeln. Verantwortlich dafür, dass die Muskeln viel Sauerstoff aufnehmen können, ist das Protein MYOGLOBIN. Delfinmuskeln sind sehr dunkel.

Nabelschnur

Die NABELSCHNUR eines neugeborenen Großen Tümmlers ist 1,0 bis 1,2 Meter lang. Sobald das Delfinbaby den Mutterleib verlassen hat, dreht sich die Mutter blitzschnell um. Dabei zerreißt die Nabelschnur. (Siehe auch unter GEBURT.)

Namen

Jeder Wal und jeder Delfin hat im Durchschnitt 14 verschiedene wissenschaftliche NAMEN. Als Beispiel sei hier der Rundkopfdelfin aufgeführt.

Rundkopfdelfin/Azoren (Foto: Frank Blache)

Rundkopfdelfin/Azoren (Foto: Frank Blache)

Sein allgemein bekannter wissenschaftlicher Name lautet Grampus griseus. Er wird jedoch auch noch unter folgenden Namen gelistet:
Delphinus aires G. Cuvier, 1812 (synonym)
Delphinus griseus G. Cuvier, 1812 (synonym)
Delphinus griseus Gray, 1828 (synonym)
Delphinus orca Temminck & Schlegel, 1841 (synonym)
Delphinus risso Risso, 1826 (synonym)
Delphinus rissoanus Desmarest, 1822 (synonym)
Delphinus rissoi Gervais, 1859 (synonym)
Globicephalus rissii Hamilton, 1837 (synonym)
Gramphidelphis griseus Kellogg, 1940 (synonym)
Grampidelphis exilis Iredale & Troughton, 1933 (synonym)
Grampidelphis griseus Iredale & Troughton, 1933 (basionym)
Grampidelphis kuzira Iredale & Troughton, 1933 (synonym)
Grampus cuvieri Gray, 1846 (synonym)
Grampus richardsoni Gray, 1850 (synonym)
Grampus rissoanus Murie, 1871 (synonym)
Grampus sakamata Gray, 1846 (synonym)
Grampus sakata Tomilin, 1957 (misspelling)
Grampus sowerbianus Fischer, 1881 (synonym)
Grampus stearnsii Dall, 1873 (synonym)
Phocaena griseus F. Cuvier, 1836 (synonym)
Phocaena rissonus F. Cuvier, 1836 (synonym)

Orca

Der ORCA – auch Schwert- oder Killerwal genannt – ist der größte Delfin. Er wird bis zu zehn Meter lang und kann ein Gewicht von bis zu acht Tonnen erreichen. Mehr über die Welt der Orcas findest du hier.

Orca in Vancouver Island (Foto: S. Gugeler)

Orca in Vancouver Island (Foto: S. Gugeler)

Pelorus Jack

PELORUS JACK hieß der am besten geschützte Delfin. Er war ein Rundkopfdelfin und geleitete in Neuseeland Schiffe, die aus aus der Admiralty Bay und dem Pelorus Sound/Te Hoiere in die Cook Strait fuhren. Zu seinem Schutz wurde extra ein Gesetz erlassen. Als PELORUS JACK 1912 plötzlich verschwand, herrschte im ganzen Land Trauer.

POD

Hast du gewusst, dass eine Gruppe Orcas (Schwertwale) POD genannt wird? Die Tiere schwimmen immer in Familienverbänden, die zusammen mit anderen Familien sogenannte Schulen oder Pods bilden. Die größte Ansammlung an Schwertwalen, die zusammen durchs Meer streiften, wurde Ende der 1990er-Jahre in den Gewässern Alaskas gesichtet. Es handelte sich um eine Gemeinschaft von 2.500 Tieren.

PODs werden aber auch Unterwasservorrichtungen genannt, die die Töne von vorbeischwimmenden Schweinswalen erfassen sollen. Die Abkürzung bedeutet:POrpoise Detector  (Porpoise steht für Schweinswal und Detector für “Horcher”). Eingesetzt werden sie unter anderem in der Ostsee, wo es nur noch wenige dieser Meeressäuger gibt.

Pups

Wenn Delfine (oder andere Waltiere) pupsen, so teilen sie ihren Artgenossen mit, wie sie gerade drauf sind.

Qualen

Große QUALEN erleiden Delfine durch Parasiten, die sie durch den Fisch, den sie fressen, aufnehmen. Würmer besiedeln Ohren, Lunge, Magen, Darm und Leber der Säugetiere.

Rekorde

Größer, schneller, älter … Viele Rekorde aus dem Delfin-Reich lernst du hier kennen.

Spinnerdelfin/Midway/Hawaii (Foto: Brigitte Fugger)

Spinnerdelfin/Midway/Hawaii (Foto: Brigitte Fugger)

Retter

Als RETTER in der Not erweisen sich immer wieder die Delfine. Schon mancher Ertrinkende wurde von einem flossigen Schutzengel zum Atmen an die Wasseroberfläche geschubst. Aber beim Schwimmen mit Delfinen im Meer nicht leichtsinnig werden. Die Tiere haben Wichtigeres zu tun, als übermütige Menschen zu „retten“!

Sarasota-Bucht

In der Sarasota-Bucht in Florida/USA lebt die weltweit am besten erforschte Große-Tümmler-Population. Welche Erkenntnisse dort in über 40 Jahren Forschung gewonnen wurden, erfährst du unter Die Delfine von der Sarasota-Bucht.

Springende Große Tümmler  (Photo by Sarasota Dolphin Research Program, taken under National Marine Fisheries Service Scientific Research Permit)

Springende Große Tümmler
(Photo by Sarasota Dolphin Research Program, taken under National Marine Fisheries Service Scientific Research Permit)

Schiffshalter

Schiffshalter sind Fische, die sich an anderen Fischen oder an Meeressäugern festsaugen. Sie ernähren sich von den Futterresten ihrer „Transportmittel“. Es wird vermutet, dass Spinnerdelfine deshalb so weit aus dem Wasser springen und sich ein paarmal in der Luft drehen, weil sie die lästigen Schmarotzer loswerden wollen.

Spinnerdelfin/Midway/Hawaii (Foto: Brigitte Fugger)

Spinnerdelfin/Midway/Hawaii (Foto: Brigitte Fugger)

Andere Delfinarten wälzen sich am Meeresgrund im Sand, um sich der Schiffshalter zu entledigen.

Sindelfingen

Was haben die Stadt in Baden-Württemberg und die flinken Meeressäuger gemeinsam? In beiden steckt das Wort DELFIN. SinDELFINgen …

Sonar

Mit ihrem SONAR können Delfine mittels Echopeilung Fische in der Größe eines Herings auf eine Entfernung von bis zu 100 Metern ausmachen.

Systematik

Die Verwandtschaftsbeziehung von Delfinen auf einen Blick (siehe auch unter der Rubrik SYSTEMATIK):

Beispiel: Zügeldelfin

Klasse: Säugetiere
Ordnung: Waltiere
Unterordnung: Zahnwale
Überfamilie: Delfinartige Wale
Familie: Delfine
Unterfamilie: Eigentliche Delfine
Gattung: Fleckendelfine
Art: Zügeldelfin

Tümmler

Hast du gewusst, dass nicht nur Delfine TÜMMLER genannt werden, sondern auch eine bestimmte Taubenart?

Große Tümmler in Neuseeland (Foto: S. und C. Dürsch)

Große Tümmler in Neuseeland (Foto: S. und C. Dürsch)

Manche Taubenbesitzer nennen ihr Federvieh auch “Delfine der Lüfte”. Ob das an der grauen Farbe liegt, die beide Tiergattungen eigen ist? Aber auch mit bestimmten Intelligenzleistungen können es die “Luftwesen” mit den Meeressäugern aufnehmen. Mehr dazu unter “Delfin-Gehirn und tierische Intelligenz”.

TV-Tipps

Wer über seine Lieblingstiere auch im Fernsehen unterrichtet werden möchte, der kann bei den TV-Tipps schauen, was denn gerade so läuft …

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Unterrichtsmaterial

Unterrichtsmaterial zum Erstlesebändchen „Wer rettet den kleinen Delfin?“ findest du unter Buchtipps.

Auch das Buchstaben-Schütteln macht Spaß ... (Foto: Marga Gadermann)

Auch das Buchstaben-Schütteln macht Spaß … (Foto: Marga Gadermann)

Videos

Eigene Filme der MEERESAKROBATEN findest du unter Videos.

Vietnam

Hast du gewusst, dass Wale in VIETNAM als heilig gelten? In Quang Nam zum Beispiel wird das Fest der Fischer zu Ehren des Gottes der Wale und des Meeres gefeiert.

Seit alters her sehen die Fischer in Vietnam im Wal ihren Freund und Beschützer, der so manchen von ihnen schon aus großer Seenot gerettet hat. In den Küstenregionen genießt er deshalb gottgleiche Verehrung und ihm ist ein eigenes Festival gewidmet. In den Fischerdörfern werden der Wal-Tempel und die Boote festlich dekoriert. In einer feierlichen Zeremonie im Tempel wird dem Wal-Gott mit Opfergaben gehuldigt und man betet um das Wohl des Dorfes und einen guten Fischfang. Formiert zu einer Schiffsprozession ziehen die Fischerboote am Ufer entlang. Auch der Strand ist erfüllt von festlichem Treiben mit Lichterprozessionen, Drachentänzen und Opernaufführungen. Ähnliche Festlichkeiten gibt es auch in anderen Küstenorten wie in Ha Tien.

Im Februar 2010 haben etwa 10.000 Vietnamesen am Strand um einen verendeten Wal getrauert.

Whale-Watching

WHALE-WATCHING entwickelt sich immer mehr als ökonomische Alternative zur Tötung von Walen und Delfinen.

Susanne im Glück

Viele Walfangschiffe wurden und werden umgerüstet zu „Fangschiffen“ der ganz anderen Art. Ihre Passagiere machen nämlich ausschließlich mit Filmkamera und Fotoapparat Jagd auf die Giganten der Meere. Damit die Meeressäuger jedoch nicht vor allzu vielen und aufdringlichen Besuchern Reißaus nehmen müssen, sollte man sich als Wal-Freund unbedingt über seriöse Walbeobachtungs-Unternehmen informieren und nicht als rücksichtsloser Fanatiker in den Lebensraum der Meerssäuger eindringen, sondern sich ihnen als Gast nähern. (Weiters zu diesem Thema findest du hier.)

Wirbelsäule

Die Wale besitzen mit bis zu 92 Wirbel die längste WIRBELSÄULE unter den Säugetieren. Der Mensch hat im Vergleich dazu in der Regel 33 Wirbel. Ein Großer Tümmler hat zwischen 64 und 66 Wirbel. Trotz der immensen Unterschiede in der Wirbelanzahl ist es erstaunlich, dass alle Säugetiere sieben Halswirbel haben – egal ob Giraffe oder Maus.

Zauber

Wer schon Delfinen begegnet ist, weiß, dass von ihnen ein unwiderstehlicher ZAUBER ausgeht. Aber Delfine sind keine Schmusetiere. Falls wir Gelegenheit haben, mit den freundlichen Burschen im Meer zu schwimmen, fassen wir sie auf keinen Fall von uns aus an, sondern warten, bis die Delfine selbst die Berührung suchen.

Fast zauberhaft mutet auch die Beziehung der Ureinwohner von Vancouver Island (Kanada) zu den Walen an. Mehr dazu bei „Mythos Wal“.

Zitate

Falls ihr mal ein treffendes Wort (oder auch einen ganzen Satz ;o) zum Thema Wale und Meer braucht, in der MEERESAKROBATEN-Zitaten-Sammlung werdet ihr fündig.

Delfin präsentiert seine Zähne. (Foto: Susanne Gugeler)

Großer Tümmler aus Nürnberg
(Foto: Susanne Gugeler)