Färöer Inseln

Die Färinger leiden keine Not

Die Färinger waren lange Zeit sehr arm, haben aber durch den Fischfang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen hohen Lebensstandard und Wohlstand erreicht.

Susanne Gugeler

Grindwal in den Gewässern vor Teneriffa (Foto: Susanne Gugeler)

Sie leiden keine Not mehr. Seit 2007 herrscht auf den Färöern Vollbeschäftigung (Quelle: Wikipedia) Mit derzeit 1,3 % haben die Färöer die niedrigste Arbeitslosenquote in Europa (außerhalb der EU).

Wichtigster Erwerbszweig der knapp 50.000 Färinger ist die Fischerei und die damit zusammenhängende Wirtschaft. Die Färinger sind nicht auf den Walfang angewiesen so wie früher.

Schafe versorgen sich selbst

Auf den Inseln leben ca. 80.000 Schafe, die sich mehr oder weniger selbst versorgen. Süßwasser bester Qualität gibt es mehr als genug auf den Inseln. Das Fleisch der Schafe ist so wichtig wie die Wolle.

Auf den Inseln gibt es ein gut ausgebautes Straßennetz von ca. 400 km sowie zahlreiche Fähren und große Brücken zwischen der Hauptinsel Streymoy und den Nebeninseln.

Torshavn ist die Hauptstadt der Färöer-Inseln, hat (alle Kommunen zusammengenommen) ca. 20.000 Einwohner und ist typisch skandinavisch. Die Supermärkte sind mit allen erdenklichen Luxusartikeln gefüllt; zum Beispiel auch – obwohl eine eigene Schafzucht betrieben wird – mit Lammfleisch aus dem weit entfernten Neuseeland.

Schafe sind sehr wichtig auf den Färöer Inseln. (Foto: Rüdiger Hengl)

Schafe sind sehr wichtig auf den Färöer Inseln.
(Foto: Rüdiger Hengl)

Blutiges Brauchtum

Schon viele von GLOBIS weitläufigen Verwandten wurden Opfer des blutigen Brauchtums.

2010 wurden bis Juli bereits 674 Grindwale und 21 Rundkopfdelfine getötet. Damit ist die Zahl der Wal-Opfer so stark gestiegen, dass viele namhafte Umwelt- und Tierschutzorganisationen Alarm schlagen: „Allein in den letzten beiden Monaten (Anmerkung MA: bezieht sich auf das Jahr 2010) wurden doppelt so viele Meeressäuger abgeschlachtet wie im ganzen Jahr 2009″, rechnet Sigrid Lüber, Präsidentin von OceanCare, vor. „Und dies, obwohl längst bekannt ist, dass der Verzehr des mit Schadstoffen massiv belasteten Walfleischs zu ernsthaften gesundheitlichen Schädigungen führt.“

Laut dem Färöer Außenministerium wurden zwischen 1998 bis 2007 durchschnittlich 685 Grindwale pro Jahr gefangen.

6 Kommentare

  1. Eine Schande für die Europäische Union und für Dänemark! – Aber offenbar sind Glühlampenverbote immer noch leichter durchzusetzen, als die Beendigung barbarischer Traditionen.
    Dabei hat es selbst Spanien inzwischen geschafft, auf die Stierkämpfe (hier kamen Zuchttiere ums Leben!) zu verzichten.
    Wieso kann man dann nicht endlich auch die Grindwal-Abschlachtungen im Mülleimer der Geschichte versenken ??

    Wäre doch mal ein lohnendes Betätigungsfeld für die ganzen "Tierrechts-Aktivisten"!

    geschrieben von Norbert
  2. Soviel Grausamkeit raubt mir den Atem, beendet dieses nutzlose Treiben verrohter Menschen.

    geschrieben von Duplosconradi
  3. Hallo,
    Ich wollte fragen ob es einen Beruf gibt bei dem man Delfine nicht einspert wie in delfinarien sodern so etwas wie eine Reha (Reha Zentern für delfine) nur für meeressäuger. Da geht es ja darum diese Tiere gesund zu pflegen und dann auszuwildern. GIbt es soetwas, oder eine Internetseite wo infos über solch ein beruf stehen?
    Danke

    geschrieben von KerenKoch
    1. In Harderwijk/Niederlande werden Schweinswale gesund gepflegt und anschließend ausgewildert (hier der Link zum Delfinarium und Reha-Center :http://www.dolfinarium.nl/). Siehe dazu auch meinen Artikel http://www.meeresakrobaten.de/2011/10/sos-station
      Auch in Vancouver/Kanada gibt es eine Reha- und Auswilderungsstation. Hiervon habe ich auch den Link: http://www.vanaqua.org/act/direct-action/marine-m
      Es gibt natürlich noch viel mehr. Musst einfach mal googeln, dann findest du bestimmt, was du willst.
      Was den Beruf angeht, so denke ich, dass in den Reha-Stationen viele Praktikanten und Freiwillige arbeiten, außerdem Tierpfleger und Tierärzte.

      geschrieben von Susanne
    2. leider weden nicht alle, nachdem sie gesundgepflegt werden, wieder in die freiheit entlassen, sondern zu show-zwecken an delfinarien weitergegeben (z.b. orca "morgen" von harderwijk). da wildfänge für diese zwecke eigentlich tabu sind, werden die vorschriften so umgangen. wahrscheinlich spielen interne abmachungen, wie hohen spenden an pflegestationen etc. eine rolle.

      geschrieben von Pipa
      1. Das ist richtig, Pipa. Aber dabei handelt es sich um Tiere, die ohne Gruppe gefunden wurden oder die stark verletzt oder so beeinträchtigt waren, dass sie im Meer nicht überleben können (Stichwort: der Große Tümmler "Winter"). Morgan – das Orca-Weibchen – wurde in der Nordsee bei den Niederlanden gefunden und in Harderwijk aufgepäppelt. Sie war untergewichtig. Aus irgendeinem Grund, den keiner weiß, war sie allein, ohne Gruppe. Was du da schreibst, ist unbewiesen und reine Spekulation. Kennst du dich so genau aus, dass du so sicher behaupten kannst, dass Vorschriften umgangen wurden? Ich finde es nicht gut, seine eigene Meinung als bewiesene Tatsache in die Welt zu setzen … Harderwijk hat sich ganz bestimmt nicht darum gerissen, statt eines Wildfangs ein gestrandetes Tier aufzunehmen, wie du vermutest. H. hat für Orcas gar keine Becken, die groß genug sind. Schon x Mal wurden in H. Schweinswale gesund gepflegt und wieder ausgewildert. Das von dir in die Welt gesetzte "Für Show-Zwecke an Delfinarien weitergegeben"-Gerürcht greift einfach nicht.

        geschrieben von Susanne

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